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Bäckerei Hampe insolvent

Weil ihr die Zahlungsunfähigkeit drohte, hat die Bäckerei Hampe GmbH (Neunkirchen, NRW) beim Amtsgericht Siegen einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Jens Lieser zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Der Familienbetrieb betreibt 19 Fachgeschäfte im Siegerland und liefert außerdem an regionale Wiederverkäufer und Großkunden. Die Löhne und Gehälter aller rund 160 Mitarbeiter sind bis Ende Juli 2022 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.

Oberstes Ziel ist nach Angaben des Insolvenzverwalters die Fortführung des Unternehmens und der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. „Wir haben eine gute Auslastung und planen deswegen keine Kündigungen“, sagt Geschäftsführer Eckhardt Hampe.  Der Geschäftsbetrieb läuft den Angaben zufolge uneingeschränkt weiter: Alle Filialen seien geöffnet, die Belieferung der Wiederverkäufer und der Großkunden gesichert.

Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit nannte der Insolvenzverwalter erhebliche Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie sowie einen hohen Margen- und Wettbewerbsdruck. Als die Rückzahlung der aufgrund der Corona-Pandemie gewährten KfW-Kredite hinzukam, konnte das Unternehmen die finanziellen Belastungen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen und musste einen Insolvenzantrag stellen. Für die Sanierung zeigte sich Lieser zuversichtlich. „Ich sehe gute Chancen für das Bäckereiunternehmen Hampe, denn eine Insolvenz bedeutet nicht immer das Aus, sondern kann durchaus der Start für einen Neuanfang sein“, sagte er.