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Der Ofen der Zukunft

Aufgrund der noch immer nicht sicher auszuschließenden Gasmangellage sowie den im Extremfall um ein Vielfaches gestiegenen Preisen für Gas, Öl und auch Strom, machen sich viele Betriebe Gedanken um ihre Energiesicherheit und die Kosten. Als erstes denkt dabei wohl jeder Bäcker an seine Öfen. Einige haben sich als redundante Notfalllösung für ihre Gasöfen schon einen Ölbrenner ins Lager gelegt und einen Öltank installieren und befüllen lassen. Andere denken darüber nach, ihre Thermoöl- oder Ringrohröfen mit Holz zu befeuern. Das scheint aber auch nicht die beste Lösung zu sein, denn die Preise für Brennholz und Holzpellets steigen ebenfalls deutlich. Vor allem aber ist die Feinstaubbelastung nicht zu unterschätzen. Ge- gen die beliebten klassischen Holzofenbäckereien ist natürlich nichts zu sagen, denn sie besetzen nur eine Nische. Dass jetzt aber alle Bäcker flächendeckend ihre Öfen mit Holz beheizen, kann niemand wollen. Wenn sich gleichzeitig noch zehntausende Haushalte einen Kaminofen in die Wohnung bauen lassen, kann sich Deutschland den Ausstieg aus der Kohleverstromung aus Gründen der Luftrein- haltung auch gleich sparen. Apropos Strom. Schon bisher waren große Elektroöfen für die Produktion aufgrund der Strompreise meist unwirtschaftlich und sind es jetzt erst recht. Mittelfristig könnten sie jedoch die beste Lösung sein, ökologisch und betriebswirtschaftlich. Zumindest dann, wenn ausreichend grüner Strom zu konkurrenzfähigen Preisen bereitsteht. Langfristig sind auch mit grünem Wasserstoff beheizte Öfen als Alternative zu öl- und gasbefeuerten Öfen denkbar. In diesem Bereich gibt es schon wegweisende Pilotprojekte, die zeigen, dass die Technik in der Praxis funktioniert. Bis solche Systeme wirtschaftlich sind, wird es aber wohl noch einige Jahre dauern. Ganz kurzfristig helfen kann dagegen eine optimierte Ofenbelegung zur Verbesserung der Auslastung, wenn nötig verbunden mit einer Sortimentsstraffung und einer Vereinheitlichung der Backtemperaturen.