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Gaspreise: Nur auf die Brotbotschafterin ist noch Verlass

Es klingt schon ein bisschen nach Verzweiflung, was der Zentralverband in seiner Mitteilung zur Energiepolitik schreibt:
• „Die gestiegenen Energie- und Rohstoffpreise werden zahlreiche Unternehmer jetzt an den Rand des Ruins treiben.”
• „Wir fordern daher eindringlich konkrete Hilfen der Bundesregierung – ohne ein Rettungspaket für unsere Betriebe wird es mit der Gasumlage ab Herbst nicht gehen!“
• „Es fehlen or allem konkrete Unterstützungsangebote: Das Bäckerhandwerk fällt beispielsweise nicht unter das Energiekostendämpfungsprogramm, das als unterstützende Maßnahme für alle energieintensiven und systemrelevanten Unternehmen vorgesehen war.”
• „Für uns ist es unverständlich, wie die Bundesregierung das Bäckerhandwerk mit seinen rund 250.000 Beschäftigten alleine lässt.”

Wer meint, angesichts solcher Vorhaltungen müsste die Bundesregierung zumindest reagieren, irrt. Nach Auskunft des Zentralverbandes ist auf viele Eingaben bisher nicht einmal eine Antwort eingetroffen. Die Spitzenorganisation des Bäckerhandwerk ist deshalb bei Brotbotschafterin Gitta Connemann vorstellig geworden. Auf die CDU-Politikerin ist offensichtlich noch Verlass. Gemeinsam mit Zentralverbands-Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider forderte sie: „Es ist an der Zeit für echte finanzielle Entlastungen hinsichtlich der steigenden Energiepreise – nur so kann Kunden und Betrieben geholfen und der Inflation entgegen gewirkt werden.” Kleiner Schönheitsfehler: Connemann kann viel fordern, ist aber nicht Mitglied der Bundesregierung. In dem Zusammenhang  klingt ihr Hinweis, dass jeder einzelne Bäcker seine Macht nicht unterschätzen sollte, doch ein wenig nach Pfeifen im Walde.

Unsere Einschätzung: Das Bäckerhandwerk erreicht die Bundesregierung nicht mehr. Schreiben seiner Spitzenorganisation sind den Beamten keine Antwort wert.  Das mag sich vielleicht noch ändern, sicher einplanen können Bäcker die Unterstützung aus der Politik in diesem Herbst aber wohl nicht.