Tipp der Woche: Personalkosten bei Umstellung auf Tagesproduktion realistisch einschätzen

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Tipp der Woche: Personalkosten bei Umstellung auf Tagesproduktion realistisch einschätzen

05.07.2022 | Dirk Waclawek

Eine Kolumne von Katja Thiele-Hann.

Das Problem.
Viele Bäcker beschäftigen sich zurzeit mit der Umstellung auf Tagesproduktion – nicht zuletzt, um leichter neue Mitarbeiter zu gewinnen. Das ist auch keine schlechte Idee, allerdings werden bei den Planungen oft unrealistische Lohnkosten zugrunde gelegt. Die Betriebe gehen davon aus, dass die Mitarbeiter kompensationsfrei auf die Nachzuschläge verzichten.

Was ist zu tun?
Legen Sie dem Projekt eine realistische Kostenplanung zugrunde. Nachtzuschläge werden in der Tat weniger anfallen, allerdings werden die betroffenen Bäcker sicher eine Kompensation fordern. Es wird sehr teuer, wenn bei Wegfall der steuerfreien Zuschläge die Mitarbeiter netto auf das gleiche Geld kommen wollen. Prüfen Sie auch, was es an steuerfreien Zuwendungen gibt, die Sie noch nicht nutzen. Lassen Sie die Lohnbuchhaltung berechnen, wie sich die Umstellung auf die Netto-Löhne der einzelnen Mitarbeiter auswirkt. Legen Sie fest, was Sie kompensieren möchten und lassen Sie die Buchhaltung noch einmal rechnen.

Unsere Einschätzung.
Die Hoffnung, durch Umstellung auf Tagesproduktion die Lohnkosten zu senken, erfüllt sich meist nicht. Es gibt aber trotzdem gute Gründe, über die Tagesproduktion nachzudenken, weil Sie so ganz neue Bewerberkreise ansprechen können: Mütter, Teilzeit-Mitarbeiter, Menschen mit familiären Verpflichtungen, Migranten, die eine Abendschule besuchen usw. usw.

Mehr zur Umstellung auf Tagesproduktion lesen Sie übrigens in der Juli-Ausgabe des Back Journal.

Kontakt zu Katja Thiele-Hann:  https://kth-beratung.de/