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Wildbadmühle für vorbildliche Inklusion ausgezeichnet

Die Bäckerei Wildbadmühle aus Wittlich-Wengerohr ist mit dem Inklusionszertifikat der Agentur für Arbeit Trier ausgezeichnet worden. Grund: Der Betrieb ist nicht nur ein sehr erfolgreicher Ausbilder (35 Lehrlinge bei 145 Mitarbeitern), über sozialversicherungspflichtige Praktika im Rahmen der von der Agentur für Arbeit geförderten Einstiegsqualifizierung wurde auch bereits vielen benachteiligten Jugendlichen den Weg ins Berufsleben geebnet. Sie konnten Ausbildungsinhalte kennenlernen, ihre Fähigkeiten unter Beweis stellen und ihre Potenziale entdecken. Fast alle wurden danach ins Ausbildungsverhältnis übernommen. „Wir geben gerne denjenigen eine Chance, die es aufgrund individueller Voraussetzungen schwerer haben als andere“, sagt Chef Holger Linden. Das gelte in besonderem Maße für Menschen mit Behinderungen, deren Inklusion seit Jahren im Betrieb großgeschrieben werde. Auch in diesem Jahr wieder sind mehrere Auszubildende in den Bereichen Verkauf und Bäckerei eingestellt worden, denen sonst zum Teil nur der Weg in eine Werkstatt für behinderte Menschen offen gestanden hätte. „Damit leisten Sie vorbildliches Engagement“, lobte Heribert Wilhelmi, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Trier, anlässlich der Verleihung des Inklusionszertifikates der Agentur für Arbeit. „Durch Sie erhalten junge Menschen, die es schwerer haben als andere, die Chance auf einen erfolgreichen Start ins Berufsleben und Perspektiven für ihre Zukunft. Das ist beispielgebend!“ Jugendlichen mit Handicap eine Chance zu geben, kann sich also auch für die Arbeitgeber auszahlen.

Die Bäckerei Wildbadmühle aus Wittlich-Wengerohr ist seit 1988 in Familienhand und wird von Holger Linden, seinem Bruder Sascha und seinem Vater Richard geführt. Erst vor zwei Jahren hat die Firma expandiert, den ehemaligen Hauptsitz Traben-Trarbach verlassen und in Wittlich-Wengerohr eine neue, hochmoderne Produktionsstätte für Backwaren eröffnet. Mit dieser Investition ging eine ganz entscheidende Innovation einher: „Wir haben den Produktionsprozess so verändert, dass viel Arbeit, die sonst in der Nacht anfiel, in den Tag hinein verlegt werden kann. Damit wird der Bäcker-Beruf attraktiver“, erklärt Holger Linden. Das spiegelt sich in der Personalsituation des Unternehmens wider. 145 Beschäftigte zählt der Betrieb, Nachwuchssorgen kennt er nicht. Derzeit sind dort 35 junge Menschen in Ausbildung. „Für diejenigen, die über einen Einstieg ins Bäckerhandwerk nachdenken, sind Arbeitszeiten, die ein normales Privatleben mit Freunden und Familie zulassen, ein großer Anreiz“, sagt Holger Linden.