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Back Journal Hall of Fame

Die Ruhmeshalle der Backbranche

Ein Bäcker erschafft jeden Tag etwas Neues. Er ernährt Menschen mit seinen Backwaren und entwickelt oft sogar eigene Produkte, nach deren Rezepten manchmal noch Jahrzehnte spaäter genau so gebacken wird. Unter diesen vielen Kreativen gibt es Persönlichkeiten in der Branche, die sich auf ganz besondere Weise engagiert und damit ein Lebenswerk geschaffen haben, welches wir mit der Aufnahme in die Hall of Fame des Back Journal ehren. Wir möchten damit diejenigen auszeichnen, von deren Schaffen alle Bäcker auf ganz besondere Weise profitieren.

Zwei Merkmale gelten für alle Mitglieder der Ruhmeshalle gleichermaßen: Erstens handelt es sich bei allen um Kämpfernaturen, die nicht davor zurückschrecken, auch mal anzuecken und – wenn nötig – die Ellenbogen auszufahren. Denn nur wer im richtigen Moment widerspricht, hat die Chance, etwas zu verändern. Zweitens sind stets auch Niederlagen Teil der Biographien, und diese gehören zu echtem Erfolg bekanntlich dazu. Die Mitglieder der Hall of Fame haben für viele Ideen gekämpft – nicht alle haben sie durchsetzen können. Übrigens ein Grund mehr, eigene Niederlagen sportlich zu nehmen.

Mitglieder der Hall of Fame

Christian Benath – ein Leben für das ostdeutsche Bäckerhandwerk
In der DDR wurden Bäcker jahrzehntelang gegängelt: Die Brotpreise waren heruntersubventioniert, sodass die Bäcker ihren Mitarbeitern nicht genug Lohn zahlen konnten. Christian Benath hat dennoch während des SED-Regimes den Zusammenhalt der Branche organisiert – und nach der Wende schon im April 1990 den Landesverband des sächsischen Bäckerhandwerks belebt. Die Regionalmesse Sachsenback stellte er auf die Beine und half mit beim Aufbau der Bäckerei-Genossenschaften. Christian Benath starb im Juli 2000, während seine Heimatinnung das 500-jährige Bestehen feierte.
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Hans Bolten – Bäckerpräsident mit Langzeitwirkung
Zwei große Erfolge stehen stellvertretend für sein Werk: Die Abschaffung des Bäckerarbeitszeitgesetzes und das Durchsetzen der Sonntagsöffnung. Die erbitterten Kämpfe innerhalb des Bäckerhandwerks schaukelten sich bis zu Morddrohungen gegen den Bäckerpräsidenten hoch. Bolten ließ sich nicht beirren, und so ist es ihm zu verdanken, dass das Bäckerhandwerk eine starke Position am Markt behaupten konnte.
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Dr. Hermann Eiselen – ein Museum für Bäcker und Brotkultur
Dass die Backbranche und ihr Leitprodukt in Ulm ein eigenes Museum besitzen, haben sie einem Mann zu verdanken: Dr. Hermann Eiselen. Nach dem Verkauf des familiengeführten Backzutatenunternehmens Ulmer Spatz widmete sich Eiselen persönlich und mit allen finanziellen Mitteln dem Aufbau eines Museums, das bis heute als Museum der Brotkultur einen einzigartigen Stellenwert in der Welt besitzt. Hermann Eiselen verstarb 2009.
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Hartmut Grahn – für VDB und Paech Preis
Hartmut Grahn führte die Vereinigung der Backbranche (VDB) durch ihre schwierigste Zeit und bewahrt außerdem das Andenken an Eberhard Paech durch die Vergabe des renommierten Paech Preises. Zusätzlich half Grahn mit seinen Kontakten vielen jungen Fachleuten beim erfolgreichen Start in die Branche.
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Prof. Dr. Dr. e. h. Friedrich Meuser – der Forscher
Bei den Getreideforschern war es ein gelernter Brauer, der die universitäre Forschung 30 Jahre lange geprägt hat. Das Bierbrauen hat er im hessischen Limburg an der Lahn gelernt. Anschließend arbeitete er weiter als Brauer und holte das Abitur nach. Damit studierte Friedrich Meuser dann von 1961 bis 1965 Lebensmitteltechnologie und promovierte vier Jahre später. 1974 übernahm er den Lehrstuhl für Lebensmitteltechnologie an der Technischen Universität Berlin. Seine Forschungsergebnisse sind bis heute für die Branche unverzichtbar.
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Fridjof Olms – Stifter des Marktkiekers
Es gibt einige kleinere, vor allem aber zwei große Gründe, warum Fridjof Olms die deutsche Backbranche entscheidend geprägt hat. Zum einen gäbe es ohne Olms den Unternehmerpreis Marktkieker nicht, der seit 1987 die wichtigste Auszeichnung ist, die das Bäckerhandwerk kennt. Und zum anderen verdanken ihm die Bäcker, dass das Thema Vorteig – insbesondere Sauerteig – in den Backstuben wieder die Bedeutung bekam, die es wirklich verdient. Natürlich hat Olms den Sauerteig nicht entdeckt. Aber er hat Wege gefunden, die es den Bäckern ermöglichten, wieder rationell und auf reproduzierbare Weise mit Sauerteig zu arbeiten. Wir wollen uns lieber nicht ausmalen, was aus dem Bäckerhandwerk geworden wäre, wenn es den Vorteig den industriellen Wettbewerbern überlassen hätte.
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Lionel Poilâne – Weltstar der Bäcker
Seinen fast zwei Kilogramm schweren Brotlaib mit dem geschwungenen „P“ hat die Zeitung „Die Welt“ einmal ein „verzehrbares Statussymbol, ein Designobjekt aus Sauerteig“ genannt. Angeblich bekommen Stars wie Robert De Niro regelmäßig den Runden Poilâne-Laib ins Haus geliefert. Der Franzose hat sein Rezept aus der Essenz der französischen Backkunst entwickelt. Er kam bei einem Helikopterabsturz 2002 ums Leben. Seine Töchter führen den Betrieb weiter.
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Dr. Wilfried Seibel – Detmold stark gemacht
Die Bedeutung, die Prof. Dr. Friedrich Meuser für die universitäre Forschung im Dienste der Backbranche hat, besaß Dr. Wilfried Seibel für die angewandte Forschung. Als Leiter der Bundesforschungsanstalt für Getreide-, Kartoffel- und Fettforschung in Detmold und Münster half er speziell den Handwerksbäckern, Anschluss an die technologische Entwicklung zu halten. Zeitweise arbeitete Seibel übrigens als Schriftleiter von „Getreide, Mehl und Brot“, der Vorgängerzeitschrift von „cereal technology“. Er verstarb 2006.
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Heinrich Traublinger – im Dienste des Bäckerhandwerks
Machtbewusst und kämpferisch: Der bayerische Löwe Heinrich Traublinger war Anwalt der Tradition und der Kleinbetriebe. Mit Kritik und Loyalität begleitete er die Arbeit verschiedener Zentralverbandspräsidenten. Außerdem vertrat er das Bäckerhandwerk gegenüber der Politik und der Handwerksorganisation.
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Prof. Dr. Edgar Michael Wenz – der Ofenvisionär
In der Branche wurde Michael Wenz ehrfürchtig oft nur „der Professor” genannt. Dem Backofenbau in Deutschland gab Wenz viele entscheidende Impulse und brachte sein Unternehmen Miwe bis zu seinem Tod 1997 zu einem Ofenbauer von Weltruf und einem Umsatz von 100 Millionen Mark. Manchmal war der Visionär seiner Zeit weit voraus: Als Wenz 1971 auf der iba seinen Kleinstbackofen vorführte, war die Zeit für das Ladenbacken noch nicht reif. Das weitsichtige Konzept setzte sich erst in den 1980er-Jahren durch.
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Marga und Karlheinz Wiesheu – Pioniere des Ladenbackens
An der Aufnahme des Ehepaars Wiesheu gibt es zwei Besonderheiten: Zum ersten Mal schaffte es eine Frau in die Hall of Fame – und zum ersten Mal ein Paar. Das verwundert nicht, schließlich ist die Ehe das Fundament für viele Familienunternehmen. Wiesheu gilt als Synonym für Ladenbacken. Zu Beginn trauten die Bäcker der revolutionären Idee nicht. Dass sie sich durchgesetzt hat, haben wir dem Ehepaar Wiesheu zu verdanken, das sich nicht beirren ließ.
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Die Teilnehmer des zweiten Marktkieker-Familientreffens waren zu Gast beim Bäcker Görtz in Ludwigshafen, Marktkieker-Preisträger 2005.

Die Marktkieker Family

Club der Bäckerelite

Wirklich exklusiven Clubs kann man nicht einfach beitreten – man wird in sie berufen. Nicht anders ist es bei der Marktkieker Family: Mitglieder sind ausschließlich Marktkieker-Preisträger und Gelegenheit, in den exklusiven Kreis aufgenommen zu werden, besteht nur alle zwei Jahre.

Seit der Stiftung des Preises im Jahr 1987 gehören nunmehr 92 Bäckerinnen und Bäcker aus Deutschland, Österreich und der Schweiz zur Marktkieker Family. Die Vordenker der Branche treffen sich einmal im Jahr bei einem Kollegen zur Betriebsbesichtigung und zum Gedankenaustausch. Eine Anmeldung zu den Treffen ist für Nicht-Preisträger übrigens zwecklos. Der einzige Weg in die Marktkieker Family führt über das Auswahlverfahren der Marktkieker-Jury.