Wandererlebnisse eines Bäckergesellen

zoegoldstein / Backaldrin 2021

Wandererlebnisse eines Bäckergesellen

13.09.2021 | Stefan Schütter

Schwere Mehlsäcke schleppen, Teige kneten, Hitze in der Backstube: Der Beruf des Bäckergesellen in Deutschland am Anfang des 19. Jahrhunderts ist sprichwörtlich ein hartes Brot. Das erfährt der Bäckergeselle Höhne, der sich 1810, während Europa von den napoleonischen Kriegen gebeutelt wird, auf die Walz, sprich auf Reisen, begibt. Seine Erlebnisse notiert er in seinem Tagebuch. Es steckt voll von Anekdoten, die zeigen, wie die Menschen in dieser Zeit leben, lieben und leiden. Es ist nicht das Geschichtsbuch eines Gelehrten oder Adeligen, sondern eines Mannes aus der einfachen Bevölkerungsschicht dieser Zeit.

Höhne machte aus seinen Notizen ab 1850 ein wie ein Roman, teilweise in Prosa, aber auch Lyrik verfasstes Buch. Zahlreiche selbst angefertigte Aquarelle, machen die Zeit für das Publikum von heute noch greifbarer. Das Buch war mehr als 150 Jahre verschollen. Schließlich tauchte es in einer Auktion wieder auf und wurde vom Kornspitz-Erfinder Peter Augendopler erworben. Nun liegt das weltweit einzigartige Werk „Erinnerungen eines Bäckers an seine Wanderjahre 1810–1830“ in einer limitierten, aufwendig gestalteten Auflage wieder auf.