Aufklärungsarbeit

Aufklärungsarbeit

15.09.2023 | Jessica Escher

Der Kaffeekonsum in Deutschland steigt. Die Preise jedoch auch. Gleichzeitig sinkt die Bereitschaft der Verbraucher, mehr Geld beim Einkaufen in die Hand zu nehmen. Im Jahr 2023 sparen die Deutschen dabei besonders bei nachhaltig angebautem Kaffee: Im Vergleich zum vergangenen Jahr sinkt die Zahl derjenigen Kaffeetrinker, die auf ökologischen Anbau achten, um drei Prozent (Tchibo-Kaffeereport 2023). Der Grund: 32 Prozent der Befragten ist er schlicht zu teuer. Auch Stiftung Warentest kam bei seiner jüngsten Verkostung von 21 Bohnenkaffees – darunter Discounter-Eigenmarken und namhafte Hersteller – zu dem Ergebnis: „Billig-Bohnen fahren Testsieg ein.“ Eine alarmierende Erkenntnis, wenn man bedenkt, dass der Unterbietungswettlauf auf Kosten der Kaffeebauern geht. Hinzukommt, dass 50 Prozent der Kaffeeanbaufläche bis 2050 wegzufallen droht – bedingt durch den Temperaturanstieg und die veränderten Niederschlagsmengen. Die Zeichen stehen mehr denn je auf nachhaltiges Wirtschaften. Doch es scheint auch an anderer Stelle als nur am Geldbeutel zu hapern: Laut Tchibo-Report wissen 24,5 Prozent der Befragten nicht einmal, woran sie nachhaltigen Kaffee erkennen. Für die Branche heißt das: Bewerben Sie ganz unmissverständlich, warum Ihr Kaffee nachhaltig ist, und weisen Sie auf die transparente Wertschöpfungskette hin. Das trägt vermutlich mehr zur Kaufbereitschaft bei als das Wettrüsten mit Zertifizierungen. Den Fokus auf Aufklärungsarbeit zu lenken, verstärkt zudem sicherlich das Verständnis für eventuell anstehende Preisanpassungen.


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