Eine Prise Innovation

Eine Prise Innovation

01.03.2024 | Lukas Orfert

„Was der Bauer nicht kennt, frisst er nicht.“ So drückt es der Volksmund aus. In den Worten von Professor Thomas Becker, Lehrstuhlinhaber für Brau- und Getränketechnologie an der TU München, lautet der Satz: „Die Innovationsfreudigkeit der Deutschen bei den Lebensmitteln ist katastrophal.“ Das mag einer der Gründe sein, warum es das Konzept Go by Göing nicht mehr gibt. Schade eigentlich, die Idee dahinter war mutig. Das Unternehmen Göing hat einen kleinen Teil seines Standardsortimentes genommen, um Produkte ergänzt, die sich auf den ersten Blick an eine junge, hippe Zielgruppe richten und perfekt auf den Verzehr unterwegs zugeschnitten waren. Gewonnen hat die Bäckerei damit dennoch – mindestens wertvolle Erkenntnisse. Heute existiert dort, wo der kleine Go by Göing-Store einst war, ein neues Konzept zum Verkauf eines rein veganen Sortiments. Und nebenbei: Bargeld findet sich in der Filiale keines mehr. Das funktioniert – obwohl sich direkt gegenüber eine klassische Filiale des Bäckers befindet und ohne, dass sich diese beiden Standorte kannibalisieren. Damit scheint Göing erfolgreich einen neuen Absatzweg gefunden zu haben: Eine zweite Filiale des veganen Konzepts befindet sich gerade in der Konzeptionsphase. Nun ist der damit verbundene Aufwand natürlich hoch, und nicht jeder Bäcker möchte gleich ein ganzes Ladenlokal umgestalten, um ein neues Konzept auszuprobieren. Doch Zusatzgeschäft lässt sich auch in kleinerem Rahmen generieren. In der jüngeren Vergangenheit hat zum Beispiel die Zimtschnecke Cafés und Bäckereien erobert. Auch wenn der Deutsche Innovation also nicht immer honorieren mag, hilft eine kleine Prise Erneuerungsdrang definitiv weiter.


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