Verkaufsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter in Filialen in Bahnhofsnähe müssen robust sein. Denn die Klientel, die dort herumläuft und auch im Verkaufsraum auftaucht, ist manchmal sehr ungepflegt oder aggressiv oder beides. Einem Bericht von t-online.de zufolge hat die Biobäckerei Kaiser (Wiesbaden) in ihrer Filiale „Kaiserzeit“ im Frankfurter Bahnhofsviertel auf den Kriminalitätsschwerpunkt mit einer bemerkenswerten Maßnahme reagiert: Auf der Sitzfensterbank des Geschäfts wurden Stacheln angebracht, die den Schriftzug „Frankfurt“ bilden. Ziel der Maßnahme ist es, Menschen daran zu hindern, sich hier niederzulassen.
T-online.de bemerkt, dass es sich um „Anti-Homeless-Spikes“ handele, also gegen Obdachlose gerichtet sei, um diese vom Schlafen an dieser Stelle abzuhalten. Kaiser-Geschäftsführer Volker Schmidt-Sköries widersprach: Vertrieben werden sollten nur Drogenhändler, die von der Fensterbank der Filiale ihre Geschäfte abwickeln und Gäste belästigen, die an den am selben Ort aufgestellten Tischen ihren Kaffee trinken möchten. Auch eine Anwohnerin bestätigte, dass die Belästigung an dieser Stelle nicht gering sei. „Ich verstehe nicht, warum keiner was gegen diese Menschen unternimmt“, wird sie zitiert. Und die Filialleiterin von Kaiserzeit betonte, dass man sich auf der Fensterbank ohnehin nicht ausstrecken könne, weil sie zu kurz und damit zum Schlafen ungeeignet sei, die Maßnahme sich also nicht gegen Obdachlose richte. „Wir versorgen obdachlose Menschen mit unseren Waren und kümmern uns in der Bäckerei um sie“, wird sie zitiert.