Wenn sich in München bald fünf Tage lang die Bäckerbranche trifft, sind sie mittendrin: für Susann Seidemann, Leiterin iba, und Julia Scharfenberger, Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit iba, steht die spannendste Phase des Jahres bevor. Bei einem Besuch in der INGER Verlagsgesellschaft haben sie uns verraten, welche Highlights in diesem Jahr in München warten – und wie sich die Rahmenbedingungen für die Messe verändert haben.
DBZ Magazin: Frau Seidemann, wie sehr freuen Sie sich persönlich, dass die iba wieder stattfindet?
Susann Seidemann: Natürlich freue ich mich sehr. Wir sehen jetzt das, wofür wir drei Jahre lang gearbeitet haben. Für mich persönlich ist es eine ganz besondere Erfahrung, da es meine erste iba ist. Mein Team und ich freuen uns wahnsinnig, dass der persönliche Austausch und das Netzwerken wieder möglich sind. Die Bäckerbranche ist eine große Familie.
Julia Scharfenberger: Ich kann mich dem nur anschließen. Wir haben in den vergangenen Jahren bereits viele Veranstaltungen besuchen dürfen, die Branche persönlich kennengelernt und intensiv mit Ausstellern zusammengearbeitet. Jetzt freue ich mich, die Menschen vor Ort zu treffen und die Produkte und Trends zu sehen. Der Messecharakter mit Besuchern aus der ganzen Welt ist etwas Tolles – da kommen digitale Veranstaltungen nicht dran.
DBZ Magazin: Welche Themen oder Trends stehen in diesem Jahr auf der iba im Mittelpunkt?
Seidemann: Wir haben in diesem Jahr einige Fokusthemen. Ganz oben steht in diesem Jahr das Handwerk. Dazu kommen Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Gesundheit oder Food Trends. Wir möchten in diesen Bereichen nicht nur etwas zum Anfassen für die Besucher mitbringen, sondern auch viel Wissen transferieren. Bei Themen wie der Digitalisierung kann es für manche Unternehmen schwer sein, einen Einstieg zu finden. An der Stelle möchten wir Orientierung bieten. Daneben werden wir aber wieder die komplette Branche abbilden, sodass für jeden Messeteilnehmer etwas dabei sein wird.
Scharfenberger: Wir sind in Vorbereitung auf die Messe wieder viel auf Reisen gewesen und haben festgestellt: Die Herausforderungen sind überall ähnlich. Beispielsweise geht es um die Energieversorgung und das Thema Personal. Wenn man sich nach fünf Jahren wieder in diesem Rahmen trifft, gehören solche Themen mit auf die Tagesordnung, um gemeinsam Lösungen auf internationaler Ebene zu finden.
DBZ Magazin: Wie werden sich kleine und mittlere Bäckereien auf der iba vertreten fühlen?
Seidemann: In diesem Jahr gibt es eine Fokussierung mit zwei eigenen Handwerkshallen. Dadurch haben wir auf der internationalen iba ein lokales Zuhause geschaffen, in dem sich der Handwerksbäcker noch einmal besser aufgehoben fühlt. Dort werden die Themen und Produkte präsentiert, die dieser Betrieb braucht. Wir haben das Handwerk außerdem zu einem Fokusthema gemacht, spielen es also auf den Bühnen wie der iba.SPEAKERS AREA oder dem iba.FORUM. Im iba.UNIVERSE kann man sich im Vorfeld über die Produkte und Inhalte informieren, die wir zum Thema Handwerk anbieten. Zudem bieten wir vom Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks wieder Handwerkstouren auf der Messe an. Wir haben also großen Wert daraufgelegt, dass das Handwerk weiter im Zentrum steht – und dieses Mal soll es noch greifbarer werden.
DBZ Magazin: Wie haben sich die Rahmenbedingungen für die iba in den letzten Jahren verändert? Eine Veranstaltung in der Größenordnung zu organisieren, bringt heute andere Herausforderungen mit als noch vor fünf Jahren, oder?
Seidemann: Ja und Nein. Ein großer Vorteil für alle Veranstalter ist, dass durch das Ausbleiben von solchen Events viele wieder entdeckt haben, welchen Wert solche Veranstaltungen eigentlich haben. Da wir uns entschieden haben, erst 2023 wieder eine iba auf die Beine zu stellen, sind auch international die Beschränkungen aufgehoben. Wir sind also froh, dass wir wieder mit den gewohnten Bedingungen an den Start gehen. Aber natürlich haben wir auch Rahmenbedingungen, die anders sind. Ein Thema ist die Digitalisierung. Das fängt bei der Ausstelleranmeldung an, betrifft aber auch Besucher und Registrierungen. Wir müssen es schaffen, gelernte Wege mit in den Ablauf einzubinden. Dazu kommen für uns weitere Fragen: Wie geht man mit Marketingbudgets um? Ein großes Thema für alle Veranstalter war außerdem die Leadgenerierung. Wir möchten, dass Besucher sich digital gut auf die Messe vorbereiten können, qualifizierte und informierte Gespräche mit den Ausstellern entstehen und auch eine Nachbereitung der Messe reibungslos gelingt.
DBZ Magazin: Was möchten Sie denjenigen mit auf den Weg geben, die noch unschlüssig sind, ob sie den Weg nach München antreten?
Seidemann: Wir sind glücklich über alle Betriebe, die zur Messe kommen. Egal ob Handwerk, Industrie, Filialbäcker, national oder international. Wir freuen uns, alle wieder zusammenzubringen!
Scharfenberger: Das große Wiedersehen der internationalen backenden Branche sollte man sich nicht entgehen lassen. Es warten über 1.070 Aussteller aus 46 Ländern, und in zehn Hallen gibt es spannende Produkte und neue Innovationen zu entdecken.
DBZ Magazin: Vielen Dank für das Gespräch!