Rheinland und Westfalen-Lippe: Fusion perfekt

BW / Monika Kordhanke 2023

Rheinland und Westfalen-Lippe: Fusion perfekt

19.09.2023 | Monika Kordhanke

Mit dem Zusammenschluss der Bäckerinnungsverbände Westfalen-Lippe und Rheinland entsteht ab 1. Januar 2024 einer der schlagkräftigsten Landesverbände im Bäckerhandwerk.

„Willkommen in der Zuversicht! Zukunft gemeinsam gestalten. Zukunft gemeinsam erleben.“ Passender hätte der Slogan auf dem Kühlturm II Oktagon der Zeche Zollverein in Essen die Stimmung während der konstituierenden Mitgliederversammlung des Bäckerinnungsverbandes West am 18. September 2023 nicht beschreiben können. Mit der Fusion des Bäckerinnungs-Verbandes Westfalen-Lippe und des Verbandes des Rheinischen Bäckerhandwerks zum Bäckerinnungsverband West entsteht ab 1. Januar 2024 einer der bedeutendsten Landesverände des Bäckerhandwerks, dem dann 36 Innungen, über 1.000 Mitgliedsbetriebe und mehr als 70.000 Mitarbeiter angehören werden. Angesichts dieser zukunftsweisenden Mission waren die Delegierten zahlreich erschienen: 21 von 28 Vertretern aus dem Rheinland, 23 von 24 Delegierten aus Westfalen-Lippe. Der konstituierenden Sitzung voraus gingen parallel stattfindende Mitgliederversammlungen beider Verbände. Zu einer kurzen Irritation kam es, als bei der Abstimmung ein Delegierter aus Westfalen, der über zwei Stimmen verfügte, gegen den Zusammenschluss der Verbände stimmte. Das anschließende Voting für die Außerkraftsetzung der bisherigen und die Annahme der gemeinsamen Satzung endete dann aber wieder einstimmig.

Bereits im Herbst 2021 hatten die Vorstände des Bäckerinnungs-Verbandes Westfalen-Lippe und des Verbandes des Rheinischen Bäckerhandwerks den Beschluss zur Fusion gefasst. Rund zwei Jahre dauerten die Vorbereitungen, um den Zusammenschluss zu organisieren und alle Hürden und Bedenken auszuräumen. In der beeindruckenden Kulisse des Oktagon, einem zum Unesco-Welterbe gehörenden Veranstaltungsort auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Zollverein in Essen, begrüßten Jürgen Hinkelmann, Landesinnungsmeister Westfalen Lippe, und Verbandsgeschäftsführer Michael Batilla sowie Jörg von Polheim, Landesinnungsmeister Rheinland, und Verbandsgeschäftsführer Henning Funke schließlich die anwesenden Delegierten zur konstituierenden Mitgliederversammlung und erläuterten das weitere Prozedere. Wie es sich für ein geschichtsträchtiges Ereignis wie dieses gehört, schickten Hendrik Wüst, Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen und sein rheinland-pfälzisches Pendant Manu Dreyer per Videobotschaft die besten Grüße an die Anwesenden und lobten die Krisenfestigkeit und Zukunftssicherheit des Bäckerhandwerks.

„Herausragende Entscheidung“

Als „herausragende Entscheidung“ und „Lackmustest für andere Handwerksorganisationen“ bezeichnete Andreas Ehlert, Präsident Handwerk.NRW, die Fusion der beiden Verbände und wurde darin von den weiteren Grußrednern Torsten Uhlig, Vorstandsmitglied Signal Iduna, Johannes Lauer, Vorsitzender Unternehmerverband Handwerk Rheinland-Pfalz sowie Wolfgang Schäfer als Aufsichtsrat a. D. der Bäko Zentrale, bestärkt.

Nachdem die konstituierende Versammlung sämtliche Beschlüsse einvernehmlich gefasst, der neue (alte) – nun Gesamt- – Vorstand des sogenannten LIV West sowie sämtliche Ausschussmitglieder gewählt und die Geschäftsführer bestellt waren, gehörten die Schlussworte Zentralverbandspräsident Michael Wippler: „Eine Fusion kann nur gelingen, wenn Menschen zusammengebracht werden. Das ist hier hervorragend gelungen. […] Das Bäckerhandwerk hat die Herausforderung der Zeit angenommen und ist zukunftsfähig. Heute wurde ein Meilenstein gesetzt.”