Gebäck mit Herkunftsnachweis

Gebäck mit Herkunftsnachweis

11.12.2020 | Stefan Schütter

Lebensmittel aus der Region erfreuen sich steigender Beliebtheit. Zum einen weil kurze Transportwege die Umwelt schonen, und zum anderen weil immer mehr Kunden wissen möchten, woher ihre Lebensmittel kommen. Bäcker, die ein regionales Lieferanten-Netzwerk aufgebaut haben, berichten auch gern und offen darüber. Über weite Entfernungen angelieferte Produkte werden dagegen oft nur ungern thematisiert.

Um hier flächendeckend Transparenz zu schaffen, wollte die Schweiz eine Deklarationspflicht für die Herkunft der Rohstoffe von Brot und Backwaren einführen. Aufgrund des hohen bürokratischen Aufwands wurde die Idee dann aber abgeschwächt. Doch immerhin soll nun bei Brot und Backwaren das Produktionsland gut sichtbar deklariert werden. Hintergrund sind die steigenden Backwaren-Importe in die Schweiz (denen pauschal eine schlechtere Qualität unterstellt wird, aber das wäre ein anderes Thema). Sind die Schilder erst einmal angebracht, dürfte sich so mancher Verbraucher wundern, wenn er beim Discounter oder im LEH liest, dass die dort angebotenen Gebäcke in hunderten von Kilometern Entfernung in Frankreich, Polen oder anderen Ländern hergestellt worden sind. Wobei findige Juristen bei TK-Teiglingen sicher schnell die Frage nach der Definition von „Produktionsland“ stellen. Wenn dabei der Backvorgang der entscheidende Prozess wäre, bliebe die Herkunft der Teiglinge weiter im Dunkeln. Wenn dagegen der Standort der Produktionslinie für die Teiglinge ausschlaggebend wäre (die naheliegendere Definition), würde der Unterschied zum lokalen Artisan-Bäcker nochmals deutlicher. In diesem Fall würden die Anbieter von ofenfrischen Backwaren aus TK-Teiglingen also Werbung für die Bäcker mit lokalen Lieferanten machen, natürlich unfreiwillig. Dennoch ein sehr kollegialer Zug, wie ich finde.


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