Anlässlich der Jahrespressekonferenz des Verbandes Deutscher Großbäckereien in Gütersloh hat Präsidentin Professor Ulrike Detmers darauf hingewiesen, dass sich die Branche wandeln muss, wenn sie ihrer Aufgabe der Versorgung der Bevölkerung noch genügen will. „Liefer- und Filialbäckereien der Zukunft brauchen Transformation, um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten“, erklärte sie.
Die gegenwärtige Lage sei zum ersten geprägt durch akute Personalnot. Fast 13 Millionen Erwerbspersonen würden in den nächsten 15 Jahren das Rentenalter erreichen – eine Zahl, die 30 % der dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehenden Erwerbspersonen entspreche. Die Arbeitszeiten, die Löhne und das schlechte Image würden viele Kandidaten davon abhalten, bei einer Bäckerei anzufangen. Zum zweiten sei die Energieknappheit problematisch. Als energieintensive Unternehmen würden insbesondere Bäckereien unter den gestiegenen Beschaffungskosten für Strom und Gas leiden. „Herbeigesehnt wird deshalb die Erdgas- und Strompreisentlastung für Haushalte und Gewerbe durch Basiskontingente und gedeckelte Höchstpreise“, meinte Detmers.
Detmers skizzierte, auf welche Weise die backende Branche die Herausforderungen in den beiden Bereichen bewältigen könnten. Im Personalmanagement rückte sie – aus Sicht der Großbäcker – insbesondere die Frauenfrage in den Vordergrund, nannte aber auch die Erhöhung der Arbeitsplatzattraktivität durch die Ermöglichung von Homeoffice oder Investitionen in die Weiterbildung der Mitarbeiter. Als „Transformationsziele für Energiemanagement“ nannte sie unter anderem „Installation von Zweistoffbrennern im Kesselhaus der Bäckerei“, Invesititionen in E-Mobilität oder die Optimierung von Backöfen. Obgleich die Herausforderungen gewaltig, zeigte sich Detmers optimistisch. „Mit innovativem Unternehmergeist, Fortschrittsdenken und Qualifikation werden die Liefer- und Filialbäckereien Herausforderungen und Transformation bewerkstelligen. Das sind sie der Nachfrageseite von Brot- und Backwaren schuldig.“
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