Habeck, hörst du uns?

Habeck, hörst du uns?

21.09.2022 | Dirk Waclawek

Im August hatte ein Landesinnungsmeister des Bäckerhandwerks die Abgeordneten seines Wahlkreises in sein Café eingeladen, um mit ihnen über die prekäre Lage der Branche zu sprechen. Keiner schaute vorbei, nicht einmal eine Absage war der Bäcker seinen Vertretern wert. Am 14. September versammelten sich rund 2.000 Bäcker mit ihren Mitarbeitern in Hannover. Auch sie hatten Politiker eingeladen. Und siehe da: Landesvater Stephan Weil nahm sich die Zeit, der Landeswirtschaftsminister Dr. Bernd Althusmann kam und noch weitere Politiker. Konkret hatten sie den Bäckern außer warmen Worten zwar auch nichts anzubieten, aber immerhin konnten sie das Handwerk nicht mehr ignorieren. In einer Graswurzelbewegung ist es den Betrieben gelungen, zu einem Faktor zu werden, der mit etwas Glück etwas erreichen kann. Die Bäcker sind für viele Deutsche so etwas wie das sympathische Bild des Mittelstandes: Viele können sich ein Deutschland ohne Aluminiumindustrie vorstellen, aber nicht ohne Bäcker. Das zeigte auch die große Zustimmung beim anschließenden Autokorso. „In zwei Wochen sind wir in Berlin“, sagte uns eine Bäckerin. Habeck, hörst du uns?


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