wüjage-Bäcker

wüjage-Bäcker

12.02.2024 | Dirk Waclawek

Gehören Sie inzwischen auch zu den Iwüjage-Bäckern? Wenn man Sie ließe, rden Sie ja gern neue Konzepte ausprobieren, aussichtsreiche Standorte besetzen oder einfach einen ausgefallenen Snack einführen. Allein, der Mitarbeitermangel drückt inzwischen allen schönen Plänen seinen Stempel auf. Dass sich das Bäckerhandwerk einmal zu Pastakochern umschulen ließ, um diesen Markt ebenfalls zu bedienen, ist lange vergessen und leuchtet nur noch schwach wie aus einer fernen Vergangenheit. Frage ist heute eher für viele Betriebe, welche Organisationsänderungen nötig sind, um das Basissortiment an Bäckersnacks weiter anbieten zu können. Es ist nicht die Zeit der Visionäre, sondern die der Ameisentätowierer. Nicht alle Unternehmer eignen sich gleichermaßen dazu. Kleiner Trost für die, die eher in großen, raumgreifenden Schritten denken: Heute wie früher kommen oft die Bäcker auf die besten Erträge, die in einer funktionierenden Struktur nicht die Filialzahl um jeden Preis steigern, sondern sich die Zeit für die Arbeit an den Details und insbesondere die Optimierung des Filialportfolios nehmen. Dass der Mitarbeitermangel heute zu dieser Vorgehensweise zwingt, mag durchaus segensreich wirken. Die Kleinarbeit wird vielen keinen großen Spaß machen, dem Kontostand tut sie in der Regel gut.  Wobei man immer im Hinterkopf haben sollte, dass viele Bäckereien, die zurzeit Insolvenz anmelden müssen, an ihrer schwachen Filialstruktur gescheitert sind. Oder anders gesagt: Dass die Zahl der Filialen gleich bleibt, heißt nicht, dass keine neuen eröffnet werden sollten. Es ergibt ja durchaus Sinn, schwache durch starke Geschäfte zu ersetzen. Ein Investitionsstau von wenigen Jahren ist heute  noch schwerer aufzuholen als in den fetten Jahren. An der Entwicklung des Betriebes muss also auch in Zeiten des Ameisentätowierens gearbeitet werden.


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