IZZ: Angespannte Lage am Zuckermarkt „hausgemacht“

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IZZ: Angespannte Lage am Zuckermarkt „hausgemacht“

02.10.2023 | Jessica Escher

Trotz besserer Ernteaussichten als im Jahr 2022 kann die EU auch in diesem Jahr ihren Bedarf an Zucker aus heimischer Erzeugung nicht vollständig abdecken. Darüber informiert das Infozentrum Zuckerverwender (IZZ). Durch die anhaltende Rohstoff-Knappheit sind die Zuckerpreise in der EU auf Rekordniveau geklettert. So lag das durchschnittliche Preisniveau zur Jahresmitte 2023 auf dem europäischen Zuckermarkt über 90 Prozent höher als im Mittel der vergangenen drei Jahre. Die deutlich höheren EU-Preise führen laut IZZ außerdem zu einer Verzerrung bei der internationalen Wettbewerbsfähigkeit exportorientierter Betriebe. Aus Sicht des IZZ ist die angespannte Lage am Zuckermarkt „hausgemacht“. Jahrelang haben die Unternehmen der europäischen Zuckerindustrie ihre Produktion unter dem europäischen Bedarf gehalten. Gleichzeitig werden Länder und Regionen, aus denen Zucker in die EU kommen könnte, durch hohe Schutzzölle und Einfuhrbeschränkungen daran gehindert, ihn in die EU zu liefern. Wohingegen die europäische Zuckerindustrie den in der EU ohnehin knappen Zucker frei auf den Weltmarkt verschiffen darf. „Freie Exporte von Zucker und streng restriktive Einfuhren zeigen, dass die EU einseitig die Interessen der europäischen Zuckerindustrie im Blick hat“, so Karsten Daum, Sprecher des Infozentrums Zuckerverwender (IZZ).