Die Geduld des deutschen Bäckerhandwerks mit der Bundesregierung scheint zur Neige zu gehen. In einer Videobotschaft ruft Bäckerpräsident Michael Wippler die Bäckerfamilie auf, sich den 16. November für eine große Demonstration in Berlin zu reservieren. Ausdrücklich richtet sich Wippler an Betriebe aller Größenordnungen und an die Innungs- wie die Nichtinnungs-Mitglieder. Der Präsident sagt in seiner Botschaft:
„Meine liebe Bäckerfamilie, wir alle gemeinsam befinden uns in einer Extremsituation. Die explodierenden Kosten, insbesondere im Energiesektor, bringen Betriebe in Existenznot, ohne dass sie eine unternehmerische Fehlentscheidung getroffen haben. Wir sind als Zentralverband seit dem Frühjahr im engen Austausch mit den politisch Verantwortlichen und wir haben auch schon viel erreicht. Aber es sind Hilfsangebote, Versprechungen, nichts Konkretes. Wir brauchen Planungssicherheit und Entlastungen. Es betrifft ja alle Betriebe, egal ob groß oder klein, egal ob Bio oder konventionell, egal ob Filialbäcker oder Einzelbetrieb, egal ob Innungsmitglied oder Nicht-Innungsmitglied. Deswegen: Bitte reserviert Euch den 16. November als Termin für eine machtvolle Protestaktion hier in Berlin.”
Die Videobotschaft des Bäckerpräsidenten können Sie sich hier ansehen.
Das Video Wipplers bedeutet einen Kurswechsel in der Politik des Zentralverbandes. Die Interessenvertretung des deutschen Bäckerhandwerks hat in der Energiekrise lange einen konzilianten Kurs gegenüber der Bundesregierung gefahren. Noch am 11. Oktober hielt Geschäftsführer Friedemann Berg eine große Bäckerdemo in Berlin „zurzeit nicht für sinnvoll.” Bei der gleichzeitig angemahnten „zeitnahen Umsetzung” der Hilfsmaßnahmen hat sich seitdem nicht allzuviel getan. Eine Möglichkeit zur Deeskalation besteht allerdings noch: Am 2. November steht die Ministerpräsidentenkonferenz an. Von deren Ergebnissen soll die Größe der Protestaktion am 16. November abhängen, wie uns Vizepräsident Jürgen Hinkelmann sagte.
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