Zweite Amtssprache

Zweite Amtssprache

12.11.2023 | Dirk Waclawek

Das Bäckerhandwerk kann in Sachen Integration von Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen durchaus als Vorbild dienen. Das hat damit zu tun, dass Wertschätzung und gegenseitige Akzeptanz am leichtesten entstehen, wenn man gemeinsam arbeitet. Leistung und Fleiß bewirken mehr als tausend Worte. Dauerhaftes Abladen im Bürgergeld ist da eher kontraproduktiv, was weite Teile der Politik leider noch nicht bemerkt haben.

Wer zusammen arbeitet, muss auch miteinander kommunizieren. Es ist nicht förderlich, wenn ausländische Mitarbeiter sich in ihrer Muttersprache über den Produktionsleiter auslassen, der verständnislos daneben steht. Vor dem Hintergrund ist verständlich, dass ein größerer Filialbetrieb aus dem Süden vor einigen Jahren eine Hausanweisung mit der Überschrift „Wir sprechen Deutsch“ herausgab. Dass sich alle in einer Sprache unterhalten können, dürfte in den meisten Betrieben weiterhin die Wunschsituation sein. Allerdings sieht die Realität inzwischen anders aus, und so treffen wir inzwischen auch auf Bäckereien, die praktisch offiziell eine zweite Amtssprache eingeführt haben. Englisch ist dann die neue Gemeinschaftssprache, in der sich alle verständigen können – auch die neuen Kollegen aus der Ukraine oder Vietnam. Keine schlechte Lösung, wie wir finden.


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