25 Cent für das Brötchen – kann das funktionieren?

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25 Cent für das Brötchen – kann das funktionieren?

21.02.2023 | Jessica Escher

Stefan Olschewsky, Chef der Dippser Stadtbäckerei in Dippoldiswalde (Sachsen) macht sich bei den Kollegen zurzeit nicht besonders beliebt. Weniger, weil bei ihm das Kilo-Mischbrot zwei Euro und das Weizenbrötchen 25 Cent kostet, sondern weil er den Hintergrund seiner Kalkulation öffentlich gemacht und die sächsische Zeitung natürlich sofort ausführlich darüber berichtet hat. Das Geheimnis seiner günstigen Preise hat Olschewsky in seinem Schaufenster ausgehängt:

1. Verzicht auf die kalte Konditorei. Der Bäckermeister bietet nur drei Sorten Blechkuchen an. Die Quersubventionierung fällt weg.
2. Teilweiser Ersatz von Weizen durch Roggen.
3. Verzicht auf Fertigmischungen. So spare er zum Beispiel bei jedem Pfannkuchen (Berliner) vier Cent Wareneinsatz.
4. Energiesparende Produktionsweise.
5. Strikte Retourenvermeidung. Olschewsky bietet kein Vollsortiment bis Ladenschluss an. Am frühen Nachmittag sind die Brötchenkörbe bei ihm leer.

Unsere Redaktion findet: Wenn die Kalkulation für ihn aufgeht, möchten wir Olschewsky natürlich nicht in seine Unternehmenspolitik hineinreden. Ein paar Punkte hat er bei seiner Kalkulation aber leider vergessen – Stichwort Personalkosten. Das fiel sogar der sächsischen Zeitung auf: „Seine eigene Arbeitszeit hat er außen vor gelassen.”