Angriff auf die Bäckerehre? Ireks weist Vorwürfe zurück

Foto: Ireks 2018

Angriff auf die Bäckerehre? Ireks weist Vorwürfe zurück

23.06.2020 | Dirk Waclawek

Da hat ein harmloser Beitrag im Bayerischen Rundfunk aber hohe Wellen geschlagen. Was ist geschehen? Am 7. Juni brachte der Sender in der Reihe „Unter unserem Himmel“ einen Beitrag „Kulmbach – eine Stadt im Aufwind“, in dem auch Ireks-Geschäftsführer Stefan Soiné zu Wort kam. Soiné sagte in dem Beitrag unter anderem:

„Es gibt heute eigentlich keinen Bäcker mehr, der einfach nur was zusammen schüttet, weil der produziert unverkäufliches Zeug, das will keiner mehr haben.“

Der Satz brachte irgendwie den Kulmbacher Obermeister Ralf Groß auf die Palme, der Soiné daraufhin die Aussage vorwarf, kein Bäcker würde seine Ware ohne Backmischungen herstellen – was Soiné nie gesagt hat. Soiné: „Dass Herr Bäckermeister Groß meine oben genannte Äußerung so falsch interpretiert, erstaunt mich. Denn ich habe überhaupt nicht von Backmischungen gesprochen. Ich hoffe aber für alle Kunden der Bäckerei von Herrn Groß, dass auch er seine verwendeten Zutaten fürs Backen, wo auch immer er sie bezieht, so sorgfältig auswählt und prüft beziehungsweise prüfen lässt, wie die Firma Ireks, für die ich hier sprechen darf, das seit über 160 Jahren tut. Genau in diesem Kontext stand nämlich meine oben zitierte Äußerung, die naturgemäß in der gesendeten Fassung deutlich verkürzt werden musste, weil bei dem Filmbeitrag ja Kulmbach und nicht die Ireks im Mittelpunkt stand.“

Groß ist im Bäckerhandwerk kein Unbekannter, bekannt geworden ist er unter anderem durch seinen Widerstand gegen die Sonntagsöffnung, weil die dem Handwerk angeblich nichts bringe (Link).

Damit könnte die Geschichte eigentlich beendet sein, die Initiative von Groß rief aber auch die Allgemeine Bäcker Zeitung auf den Plan, in der unter den Überschriften  „Überheblicher Backmittler” und „Ireks greift Bäcker an” Soiné heftig kritisiert wurde. Ob sich die Redaktion der ABZ den Beitrag mit Soiné wirklich im Original angesehen hat? Wir sind uns da nicht so sicher, die Frage kann sich dank der modernen Medien aber jeder Bäcker selbst beantworten. Die Sendung ist nämlich noch in der Mediathek des bayerischen Rundfunks abrufbar, das Zitat von Soiné finden Sie ab Minute 15: Link.

In einer Mitteilung betonte Soiné jetzt die Intention seiner Aussage noch einmal:

„Ich bleibe deshalb bei meinem Statement, dass es heute ‘eigentlich keinen Bäcker mehr gibt, der einfach nur was zusammenschüttet’, sondern seine Kunden schützt, indem er auf sorgfältig geprüfte und engmaschig untersuchte Zutaten für seinen individuell und nach guter handwerklicher Praxis hergestellten Teig setzt. Denn Backwaren, die unerwünschte Kontaminanten enthalten sind ‘unverkäufliches Zeug, das heute keiner mehr haben will.’“


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