Bayerische Bäcker offen für Digitalisierung

Foto: LIV Bayern 2024

Bayerische Bäcker offen für Digitalisierung

29.04.2024 | Benno Kirsch

In Lichtenfels haben sich die Bayerischen Bäcker zum Verbandstag getroffen und über die aktuellen Herausforderungen durch die Digitalisierung diskutiert. Vor allem die Nutzung der Künstlichen Intelligenz (KI) in Bäckereien und  die bürokratischen Belastungen und dadurch entstehende Herausforderungen für das Bäckerhandwerk kamen zur Sprache. Bayerns Digitalminister Fabian Mehring zeigte in seiner Festrede auf, dass sich dem Handwerk durch die Neuerungen der Digitalisierung und KI neue Chancen eröffnen würden. Man möge diesen offen begegnen, ermunterte er die Anwesenden. Das betonte auch Heinrich Traublinger jun., Landesinnungsmeister des Bayerischen Bäckerverbandes: „Es liegt an uns, wie stark wir die Veränderungen zulassen, aber wir werden sie auf keinen Fall verhindern können.“

Das Thema KI war auch Kernpunkt einer Gesprächsrunde im Rahmen der Mitgliederversammlung, an der neben dem Staatsminister und dem Landesinnungsmeister auch Justus Lauten, Geschäftsführer von Foodforecast Technologies, und Bäckermeister Peter Otten, „Der Brotmacher“, teilnahmen. Moderiert wurde die Diskussion von Irina Hanft aus dem BR-Studio Mainfranken.

Kritisch äußerte sich der Traublinger in seiner Festrede zum Thema Bürokratie. Man könne die Tagung locker mit Themen füllen, die den Betrieben unter den Nägeln brennen. Es sei indes zu beachten, dass über 80 Prozent der „belastenden Bürokratie“ nicht aus Bayern, sondern vom Bund oder aus Brüssel komme. In unzähligen Terminen habe man die Thematik angesprochen und als Handwerk einige Punkte platzieren können, zum Beispiel die Statistikpflicht. Auch von einer besseren Vernetzung der Behörden verspricht sich Traublinger einiges. „Vielleicht müsste man einfach mal ganz pragmatisch ein paar Gesetze aussetzen und sehen was passiert“, sagte er unter dem Applaus der Delegierten.

Neben den Diskussionen und Regularien standen auch Ehrungen auf dem Programm. So wurde Bäckermeister Peter Mück ausgezeichnet für 14 Jahre Vorstandsarbeit. Eine Auszeichnung erhielten auch die Bäckermeisterinnen Lea Wagner und Johanna Lenhardt. Die Unterfränkinnen hatten sich beim Finale der 5. Deutschen Meisterschaft der Bäckermeister als Beste durchgesetzt. Weiterhin war eine Nachwahl in den Vorstand nötig. Bäckermeister Georg Schneider aus Augsburg wurde von den Delegierten einstimmig als Nachfolger von Peter Mück gewählt.