Höchster Lohnanstieg seit 15 Jahren: Von April bis Juni 2023 lag laut dem Statistischen Bundesamt ein nominaler Lohnanstieg um 6,6 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal vor und somit der stärkste seit dem Jahr 2008. Die Reallöhne im 2. Quartal 2023 stiegen dabei gegenüber dem Vorjahresquartal um rund 0,1 Prozent, was die erste Steigerung der Reallöhne seit dem 2. Quartal 2021 ist. Besonders das Gastgewerbe legte außerdem überdurchschnittlich zu. Dort stiegen die Nominallöhne mit 12,6 Prozent im Vergleich zum 2. Quartal 2022. Destatis erklärt den Anstieg durch die in vielen Betrieben vereinbarte Inflationsausgleichsprämie, den erhöhten Mindestlohn und die Minijobgrenze von 520 Euro. Dafür spricht auch, dass geringfügig Beschäftigte mit 9,7 Prozent den stärksten Nominallohnanstieg aufwiesen. Auch das Gehalt für Teilzeitkräfte (+7,2 %) und Auszubildende (+8,4 %) fiel höher aus.
Begriffserklärung: Aus dem Nominallohnindex wird die Veränderung der Bruttomonatsverdienste inklusive Sonderzahlungen der vollzeit-, teilzeit- und geringfügig beschäftigten Arbeitnehmer im Produzierenden Gewerbe und im Dienstleistungsbereich berechnet, aus dem Verbraucherpreisindex die Veränderung der Preise. Der Reallohnindex stellt die Veränderung des Gehaltes der Verbraucherpreisentwicklung gegenüber und trifft so eine Aussage über die Entwicklung der “realen” Verdienste.