Ein Zwischenbericht oder eine Rede auf die Konsequenz

Trond Patzphal

Foto: Trond Patzphal 2019

Ein Zwischenbericht oder eine Rede auf die Konsequenz

14.07.2020 | Trond Patzphal

Die letzten Wochen waren herausfordernd – für unsere Leser wie für unsere Anzeigenkunden, aber auch für unseren Verlag. Zur Zeit sind wir im Auge des Sturms und die nächsten Monate werden bestimmen, wie wir den Corona-Taifun überstehen.

Wir werden regiert von Naturwissenschaftlern und Medizinern und letztlich ist das wohl unser Erfolgsmoment in dieser Krise. Die „Reparaturarbeiten“ in unserem System (Nachfinanzierung von Krankenhäusern, Ankurbelungs- und Aufräumarbeiten in unserem Wirtschaftssystem) werden einige Zeit in Anspruch nehmen und die Staatsverschuldung so erhöhen, daß nachfolgende Generationen sie abtragen müssen. Ist das alternativlos? Ich denke ja. Es gibt nur diesen einen, harten Weg!

Diese Naturkatastrophe ist wie eine Lupe und damit auch ein Brennglas – wir sehen, plötzlich ohne Nebel und Irritation, wo unsere Probleme sind. Alles wird deutlicher (und brennt sich schmerzhaft ein)! Das ist für unser Bäckerhandwerk eine große Chance! Gleichzeitig begreifen wir Funktionsmodelle – kein Kaffeekonsum oder Snackumsatz weil Homeoffice, keine Umsätze in Innenstadtlagen weil Lockdown, mehr Umsatz in Vorkassenzonen weil Kunden nur einen Verkaufsstandort aufsuchen – und alles nur zeitlich befristet weil sich alles sehr schnell ändert und morgen alles anders sein kann. Die Vermieter von Bäckerfilialen dürfen sich auf spannende Gespräche einstellen. Die Eigentümer des Bäckerfilialisten „Dat Backhus“, die Familie Langness (eine der reichsten Familien Schleswig Holsteins), haben es konsequent vorgemacht: Von 119 Filialen werden 20 geschlossen oder an andere Marktteilnehmer weitergereicht und weitere elf Filialen stehen auf der Kippe (die Vermieter verhalten sich wohl noch renitent). Der vorläufige Insolvenzverwalter spricht von Fehlern aus der Vergangenheit und zu hoher Mitarbeiterfluktuation….. den Mut muß man haben!

Die filialisierenden Betriebe stehen letztlich alle vor der Frage: Was haben wir in der Vergangenheit richtig gemacht und was war falsch oder inkonsequent? Und damit haben Sie, unsere Leser, für die nächsten Monate alle Ihre Aufgabe gefunden: Was müssen wir ändern?

Und wir sehen letztlich auch, wer in unseren Betrieben mitzieht und wer nicht, auch das wird nicht ohne Konsequenzen bleiben.

Bleiben Sie guten Mutes, Glück Auf aus Bochum,

Ihr Verleger

Trond Patzphal

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PS: An meine Leser in den bekannten Whatsapp-Gruppen – dieser Kommentar hat neben vier Ausrufezeichen auch drei Fragezeichen! (Und jetzt sogar fünf Ausrufezeichen …..)


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