„Eines noch!“

„Eines noch!“

16.12.2022 | Lukas Orfert

Neulich hatte ich mal wieder das große Vergnügen, bei einem der wirklich vorbildlichen Kollegen Gast sein zu dürfen. Der Geist in der Unternehmung sei schon immer recht speziell gewesen, verriet mir der Junior-Chef. Sein Vater hatte das Unternehmen in Thüringen gegründet, Anfang der 90er-Jahre. Marktveränderungen bringen eben immer auch Chancen mit, wusste der Gründer damals – insofern war die ehemalige DDR natürlich ein hervorragendes Pflaster. Die Start-up-Mentalität, die der Junior beschreibt, spürt man auch heute noch im Betrieb. Im positivsten Sinne. Verantwortlich dafür ist unter anderem der junge Verkaufsleiter, der den Termin gemeinsam mit dem Junior-Chef wahrnahm. Spricht er über die Bäckerei und die Projekte, welche die beiden gemeinsam umsetzen, sprüht er vor Energie. Den Hinweis seines Kollegen auf die 60- bis 70-Stunden- Wochen, die er dabei abreißt, winkt er als quasi selbstverständlich ab. Gemeinsam haben sie in der Bäckerei schon so einiges bewegt, auf das man stolz sein kann – ganz egal ob in der Produktion oder in den Filialen. Dennoch scheint ihm eines besonders wichtig. Als wir uns nach dem Gespräch gerade verabschiedeten, sagt er: „Eines noch, was Sie unbedingt im Artikel schreiben sollten: Wir müssen wieder wirklich verkaufen lernen. Viele Betriebe machen hinter den Kulissen einen echt guten Job, aber das kommt bei den Kunden oder potenziellen Bewerbern nicht an. Wer es in den nächsten Jahren nicht schafft, sich und seine Produkte wirklich gut zu verkaufen, der wird es schwer haben.“


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