Künstliche Verknappung

Künstliche Verknappung

06.08.2024 | Dirk Waclawek

Sie sind bei Bäckern nicht besonders beliebt. Allerdings sind sie noch immer zahlreich und auch ein bisschen stur. Die Rede ist von den Menschen, die im Fachgeschäft weiterhin bar bezahlen und so eine ganze Reihe von Problemen schaffen – von den Kosten des Bargeldhandlings bis zur Anziehungskraft für Kriminelle. Der ein oder andere Bäcker ist schon dazu übergegangen, ausschließlich Kartenzahlung zu akzeptieren. Das ist mutig, aber wohl an vielen Standorten noch nicht ohne spürbaren Kundenverlust umsetzbar. Nun muss man zugeben, dass das Handwerk bei der Umerziehung der Kunden zur Kartenzahlung auch nicht besonders geschlossen agiert. In vielen Filialen ist die Kartenzahlung noch immer umständlicher gelöst als die Barzahlung. Bei einem Besuch in der Bäckerei Härdtner haben wir jetzt eine Idee gesehen, um die Kunden behutsam in Richtung Kartenzahlung zu schubsen: In dem Standort in Kupferzell sind sechs Kassen installiert. An dreien kann man per Bezahlautomat auch bar bezahlen. An allen sechs mit Karte. Aufhänger über den Kassen erklären das System. Die künstliche Verknappung finden wir ganz pfiffig, auch wenn Härdtner hier sicher ein dickes Brett bohren muss, bis die Zeit für die bargeldlose Filiale reif ist.


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