Lohner-Chef fordert Planungssicherheit bei Energieversorgung

Foto: Arek Socha / Pixabay 2016

Lohner-Chef fordert Planungssicherheit bei Energieversorgung

06.01.2023 | Benno Kirsch

Marc Kranz, Hauptgeschäftsführer der Familienbäckerei Achim Lohner GmbH & Co. KG in Polch in Rheinland- Pfalz (178 Fachgeschäfte, 2.200 Mitarbeiter), sieht die Politik in der Pflicht, mehr Sicherheitbei der Versorgung durch klassische Energiearten und vor allem durch erneuerbare Energien zu schaffen. Kranz formuliert seine Forderung als Repräsentant und Unterstützer von „German Erfolgsmaschine“, einer Initiative des CDU-nahen Wirtschaftsrats zur Stärkung des Deutschen Mittelstands. „Ich fordere Planungssicherheit in der Energieversorgung! Ich möchte wissen, welche Energieart mir zu welchen Preisen bis 2030 zur Verfügung steht“, sagte er.

Kranz verweist auf „ein Potpouri“ der Unsicherheiten: „Erst Corona, dann die Flut an der Ahr und schließlich der Krieg gegen die Ukraine mit all seinen schrecklichen unmittelbaren Folgen und mit den mittelbaren ökonomischen Auswirkungen wie den steigenden Preisen für Rohstoffe, Grundstoffe der Lebensmittelherstellung und eben auch für Energie. Und Energie ist für uns überlebenswichtig.“ Die Energiepreise seien für sein Unternehmen 2022 gegenüber 2021 um etwa 70 Prozent gestiegen. Die übrigen Einkaufspreise seien im gleichen Zeitraum um etwa 30 Prozent gestiegen. In der Summe sei die Kostensteigerung „nicht einfach auszugleichen“. Nicht nur die Bäckerei, auch Zulieferer spürten steigende Energiepreise, wenn sie Mehl, Hefe, Zucker, Früchte, Eier und andere Vorprodukte herstellten und physisch in die Backstube lieferten. Beispielsweise habe sich der Preis für Eier nahezu verdoppelt; aktuell sei die Versorgung gefährdet. Auch sei der Preis für Reinigungsmittel explodiert, was am Mangel an Lauge (Sodium Hydroxid) liege.

Damit mittelständische Unternehmen die Krise überleben könnten, müssten sie wissen, wieviel Energie aus welchen Quellen bis 2030 zur Verfügung stünden. Kranz verwies auf ein „Dilemma“: Der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromerzeugung müsse nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bis 2030 von etwa 40 auf 80 Prozent verdoppelt werden. Stattdessen sei der Anteil des Stroms aus konventionellen Quellen 2021 gegenüber 2020 sogar gestiegen und der Anteil erneuerbarer Quellen an der Stromerzeugung entsprechend gesunken. „Wir haben als Unternehmen schon in Photovoltaik und Anlagen zur Wärmerückgewinnung investiert, und wir prüfen die Investition in die Herstellung von Biogas und Windstrom“, erläutert Kranz. „Dort, wo wir es können, sollten wir Energie sparen und zugleich welche erzeugen“, fordert Kranz.