Mit offenen Karten

Mit offenen Karten

21.05.2022 | Lukas Orfert

Dass in diesem Jahr alles anders werden würde – besonders für die Bäcker –, war allen Beteiligten klar. Es ist wohl niemand davon ausgegangen, dass die Internorga einfach zurück in die Normalität findet, nahtlos an das Jahr 2019 anknüpft. Die Pandemie ist noch nicht vollständig abgeklungen und sorgt für Nachwehen bei den Betrieben. Dazu kommt der Krieg, der für explodierende Rohstoff- und Energiekosten sorgt. Alles zusammen zwingt die Lieferketten in die Knie. Dazu kommen ein verschobenes Datum auf den Ersten Mai und für unsere Branche eine neue Halle, die noch nicht erprobt war. Gerade hier sorgte die Messe bei einigen Ausstellern mit einer unglücklichen Kommunikationsstrategie für Verwunderung. Denn erst nach der Abfrage, ob die Lieferanten den neuen Termin ebenfalls bespielen wollten, landete bei Ihnen der neue Hallenplan auf dem Tisch. Was folgt, war oft Ernüchterung. Große Namen der Branche wie die Bäko, Backmittelhersteller oder Ladenbauer fehlten. Die Halle war keine bunte Bäckerveranstaltung, sondern teils aufgefüllt mit Ständen anderer Bereiche. Ein denkbar schlechter Neustart. Denn auch, wenn im nächsten Jahr einige Krisenfaktoren wegfallen sollten, die Fragezeichen in den Köpfen bleiben: Welchen Einfluss hatten die äußeren Umstände, welchen die neue Bäckerhalle? Um zukünftig wieder mehr Unternehmen und damit zahlreiche backende Besucher anzulocken, muss die Messe sich also wirklich etwas einfallen lassen. Auf die Magie des Neuanfangs jedenfalls kann sie nicht mehr bauen. Der Schlüssel kann bei den großen Ausstellern und einem kreativen Aufbau liegen. Dass die Internorga nämlich trotz Krise durchaus gute Ansätze mitbrachte, ist in anderen Bereichen der Messe deutlich geworden. So war etwa beim Thema Kaffee der Blick über den Tassenrand lohnenswert. Einerseits in den Hallen, andererseits in der Craft Coffee Area.


Kommentare |