Mitarbeiter, vie!e Mitarbeiter

Mitarbeiter, vie!e Mitarbeiter

13.07.2022 | Dirk Waclawek

Richard David Precht – manche halten ihn für den großen Philosophen unserer Zeit – hat die These aufgestellt, dass das Handwerk langfristig zu den Gewinnern im Wettbewerb gehören wird. In zehn Jahren braucht niemand mehr eine Kassiererin, die einen QR-Code an einen Scanner hält, das wird der Kunde schön selber erledigen. Wenn dagegen das Fenster undicht ist, braucht der Deutsche weiter einen Handwerker. Und hoffentlich auch einen Bäcker, der ein Brot so backt, wie es in der Region gerne gegessen wird. Außerdem wird die Verkäuferin im Fachgeschäft noch zu den wenigen richtigen Menschen gehören, die ein Lächeln verschenken. Wenn wir uns die aktuellen Maßnahmen zur Deindustrialisierung Deutschlands anschauen, kann es mit den goldenen Zeiten für das Handwerk und der plötzlichen Mitarbeiterschwemme sogar schneller gehen, als es Precht vorhergesehen hat. Entschuldigen Sie den Sarkasmus, er hilft in Zeiten, in denen sich die Führung einer Industrienation Sorgen um die Duschzeiten ihrer Bürger macht. Spaß beiseite: Bis auf Weiteres kann es sich das Bäckerhandwerk nicht leisten, auch nur einen guten Mitarbeiter leichtfertig zu verlieren. Und leider geschieht das immer noch allzu häufig, weil insbesondere das Onboarding neuer Mitarbeiter schlecht organisiert ist. Das ist schade, denn die meisten Bäcker bringen den Mitarbeitern heute echte Wertschätzung entgegen, während in anderen Branchen nur darüber geredet wird. Wie Sie die Wertschätzung zu Ihren Leuten bringen, lesen Sie übrigens in den Recherchen des Bäckerfuchses in diesem Heft ab Seite 30.


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