Verband der Mühlen- und Getreidewirtschaft wünscht sich Aussetzung des Green Deal

Foto: Mediamodifier / pixabay.com 2020

Verband der Mühlen- und Getreidewirtschaft wünscht sich Aussetzung des Green Deal

14.03.2022 | Dirk Waclawek

Der Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) hat „unorthodoxe Wege” zur Sicherung der Ernährungsversorgung in Europa gefordert. Dazu gehört nach Ansicht des Verbandes die Neubewerbung aller Maßnahmen der Europäischen Agrarpolitik und des sogenannten „Green Deal”. Die Forderung des Verbandes im Zitat:

Green Deal und Europäische Agrarpolitik gefährden die Versorgung mit Grundnahrungsmitteln

Die enormen Verwerfungen auf den Rohstoffmärkten wie auf den Energiemärkten zeigen, wie wichtig Versorgungssicherheit ist. Grundlage für eine stabile Versorgung mit agrarischen Rohstoffen und Lebensmitteln in Krisenzeiten ist eine resiliente Agrar- und Ernährungswirtschaft. Dazu gehört es, alle Optionen ideologiefrei zu bewerten und abzuwägen. Deutschland ist mit seinen Gunststandorten prädestiniert für den Getreideanbau. Bessere Voraussetzungen gibt es fast nirgends sonst auf der Welt. Deutschland hat die Pflicht, einen Beitrag zur Versorgung der Weltbevölkerung mit Getreide, mit agrarischen Rohstoffen, mit Grundnahrungsmitteln zu leisten. Der Green Deal mit der Farm-to-Fork-Strategie, die Europäische Agrarpolitik aber auch die Ausrichtung der deutschen Agrarpolitik – alles was bisher erdacht wurde, muss einer Neubewertung mit Blick auf die Versorgungssicherheit unterzogen werden. Ob in Deutschland ab kommendem Jahr tatsächlich auf vier, später auf bis zu zehn Prozent der Fläche auf den Anbau von Getreide und anderen Rohstoffen verzichtet werden kann, muss jetzt ernsthaft hinterfragt werden. Die pauschale Reduktion des Einsatzes von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln werden dem Ziel, Versorgungssicherheit ohne Wenn und Aber sicher zu stellen, nicht gerecht. Jetzt inne zu halten und alle Maßnahmen auf ihren Beitrag zur Versorgungssicherheit zu prüfen, muss einem klaren Kurs in Richtung klimafreundlichere Landwirtschaft und nachhaltigere Ernährungswirtschaft nicht wiedersprechen.