Nachhaltiger backen

Nachhaltiger backen

07.09.2021 | Stefan Schütter

Der kürzlich veröffentlichte IPCC-Report schlug hohe Wellen. Die Botschaft: Es wird höchste Zeit den Klimawandel zu stoppen und jeder sollte sich nach seinen Möglichkeiten daran beteiligen. Auch immer mehr Bäckereien haben eigene Nachhaltigkeitskonzepte entwickelt, etwa mit Wärmerückgewinnung oder effizienterer Technik. Dennoch war es Bäckern bisher nicht möglich, mit Bordmitteln allein CO2-neutral zu werden. Das war nur durch die Beteiligung an Wiederaufforstungsprojekten, Windparks oder Ähnlichem machbar, um so zusätzlich Emissionszertifikate nutzen zu können.

Doch in Zukunft könnte es eine Möglichkeit geben, die Bäckereien in die Lage versetzt aus eigener Kraft einen deutlichen Schritt in Richtung Klimaneutralität zu gehen. Bekanntlich sind die Öfen der größte Energieverbraucher in jeder Backstube und sie werden überwiegend mit Gas beheizt. Es gibt zwar auch Elektroöfen, aber die kommen in der Regel in den Filialen, nicht aber in der Produktion zum Einsatz. Solange der Strompreis in Deutschland der höchste in der gesamten EU ist, ist das auch nachvollziehbar. Da hilft es auch nur wenig, dass sich die Stromkosten durch ein Energiemanagement etwas senken lassen.

Wenn aber grüner Ökostrom in ausreichender Menge und zu konkurrenzfähigen Preisen verfügbar ist, könnten sich Elektroöfen auch in der Produktion durchsetzen. Schließlich ist Nachhaltigkeit für immer mehr Kunden ein wichtiges Kaufkriterium. So könnte Strom aus erneuerbaren Quellen bald neben regionalen (Öko-)Rohstoffen zur Unternehmensphilosophie vieler Bäckereien gehören. Wenn dann in absehbarer Zeit noch bezahlbare Speichertechnik mit ausreichender Kapazität verfügbar ist, könnten die Bäckereien sogar tagsüber selbst den Strom erzeugen, den sie nachts „verbacken“. Es muss daraus ja nicht gleich eine „Bakers for future“-Bewegung entstehen, aber die Zukunft bleibt in jedem Fall spannend und wird hoffentlich auch grüner.

 


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