NGG fordert „fünf bis sechseinhalb Prozent”

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NGG fordert „fünf bis sechseinhalb Prozent”

06.12.2021 | Benno Kirsch

Was machen Gewerkschaften, wenn die Inflation auf fünf Prozent klettert? Genau. Sie fordern eine Lohnerhöhung von mindestens fünf Prozent. Entsprechend hat  der Hauptvorstand der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) eine tarifpolitische Empfehlung beschlossen, nach der die Löhne und Gehälter in der Lebensmittelindustrie, im Bäcker- und Fleischerhandwerk sowie im Hotel- und Gaststättengewerbe um 5 bis 6,5 Prozent im Jahr 2022 steigen sollen. Die Laufzeit soll nach NGG-Vorstellungen zwölf Monate betragen. Außerdem soll das Einstiegsgehalt nicht unter zwölf Euro liegen – was bei dem kommenden Mindestlohn von zwölf Euro ebenfalls keine Überraschung ist. Die Vergütung von Azubis soll „vorrangig in Festbeträgen erhöht werden“, Fahrtkosten zur Berufsschule bezuschusst und eine Garantie der unbefristeten Übernahme im erlernten Beruf ausgesprochen werden. Glück für die Backbranche: Viele Tarifverträge sind erst zum 1. Januar 2023 kündbar, so dass die Bäcker im nächsten Jahr noch einigermaßen Planungssicherheit haben.

Freddy Adjan, stellvertretender NGG-Vorsitzender, begründete die Forderungen damit, dass die Lebensmittelbranche insgesamt gut durch die Corona-Pandemie hindurchgekommen sei. „Es gab wie in den Vorjahren satte Gewinne für Inhaber oder Aktionäre“, erkkärte er. „Und das alles in einer Zeit, in der die Menschen, die für Produktion, Umsatz und Profite sorgen, sich am Arbeitsplatz und auf dem Weg dahin dem Risiko der Corona-Infektion aussetzen.“ Für den Fall, dass die Arbeitgeber den Forderungen der NGG nicht entsprechen wollten, drohte er mit empfindlichen Arbeitskampfmaßnahmen. „Wir haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass wir sehr streikfreudige Mitglieder haben“, sagte er.