Noch zu viele offene Fragen

Noch zu viele offene Fragen

12.04.2019 | Edda Klepp

Nach der Messe ist vor der Messe. Selten wurde dies Veranstaltern so schnell bewusst wie dieser Tage der Projektleitung der Internorga. Im vergangenen Jahr angekündigt, sollte 2020 eine Neustrukturierung der Hallenbelegung realisiert werden. Hintergrund: Der fortschreitende Wandel des Außer-Haus-Marktes und die zunehmende Verschmelzung von Segmenten, sollen künftig berücksichtigt werden. Kaum jemandem wird dies gelegener kommen als Bäckern, die sich im gastronomischen Bereich stark aufgestellt haben. Den einen konnte es daher nicht rasch genug gehen: Kritiker bemängelten, dass das neue Konzept nicht bereits 2019 realisiert worden sei. Seit Jahren wandern immer mehr renommierte Unternehmen aus der Bäckerhalle B6 ab, manche Aussteller sind gar nicht mehr vertreten. Die Neuausrichtung soll die Leitmesse nun wieder attraktiver gestalten – aus Sicht der Besucher, aber auch der Aussteller. Letztere sollen nicht länger nach Gewerken und Marktsegmenten, sondern thematisch gebündelt werden. Sprich: Kasse zu Kasse, Teig zu Teig. Dass dies nicht mit dem Brecheisen umzusetzen ist, haben jetzt auch die Veranstalter erkannt. Anfang April erreichte uns die Meldung, die geplante Neustrukturierung solle um weitere zwölf Monate auf 2021 verschoben werden. Ein sicher wohlüberlegter und vor allem richtiger Schritt. Während die einen nämlich dem neuen Konzept entgegenfiebern, sind andere ganz und gar nicht glücklich. Lieb gewonnene Hallenplätze stehen plötzlich zur Debatte. Und schon jetzt gelingt es an besucherstarken Tagen kaum, in den gastro- und snacklastigen Hallen auch nur einen Fuß vor den anderen zu setzen. Dies noch stärker zu bündeln, so die Befürchtung, lasse manche Hallen überlaufen und andere alt aussehen. Es wird wohl noch eine Menge Wasser die Elbe hinab fließen, bis mit großem diplomatischem Geschick auch die letzten offenen Fragen in diesem komplexen Prozess gelöst worden sind. Gut Ding will eben Weile haben.


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