Mit ihrem Parkplatz, den die Bäckerei Dreißig in Zeuthen (Brandenburg) ihren Kunden anbietet, hat die Bäckerei seit Wochen Ärger – und zwar mit ihren Kunden. Wie das? Wie die Märkische Allgemeine Zeitung (MAZ) berichtet, hatte die Bäckerei den Parkplatz ihrer Filiale in Cottbus der Firma „Fair parken“ zur Verwaltung übergeben. Dieser Dienstleister überwacht mit einer Kamera die Ein- und Ausfahrt von Fahrzeugen und belegt die Halter beim Überschreiten der Höchstparkdauer mit einer Vertragsstrafe. Bei der Bäckerei Dreißig liegt die Dauer bei eineinhalb Stunden und die Vertragsstrafe bei 29,90 Euro.
Wer überzieht, zahlt für die angefangene halbe Stunde 5,00 Euro zusätzlich. Diese Vorgehensweise hat sich in Cottbus nach Bäckerei-Angaben bewährt und wurde deshalb auch in Zeuthen eingeführt. Doch dort häufen sich offensichtlich die Beschwerden. Cafébesucher sind der Meinung, dass die Zeit zu knapp bemessen für einen Cafébesuch ist. Darüber hinaus scheint „Fair parken“ nicht immer alles richtig zu messen und abzurechnen. Von der Kulanzregelung, die greift, wenn man einen Einkaufsbeleg der Bäckerei vorlegt, kann man nur einmal profitieren. Die Kundin, die in der MAZ zu Wort kommt, soll insgesamt 200 Euro zahlen. Sie ist unzufrieden: „Es ist Schikane“, sagt sie. „Bei einem Supermarkt sehe ich das ein, aber nicht bei einem Café.“ Die Bäckerei nimmt den Ärger dieser Kundin einstweilen in Kauf. Sprecher Daniel Adler wies auf den Zwiespalt hin, in dem man sich befinde: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass ein Cafébesuch zwei Stunden oder länger dauern kann.“ Allerdings wolle man die Parkmöglichkeit den eigenen Kunden anbieten und nicht denen anderer Geschäfte. „Es gibt leider derzeit keine Lösung, die alles unter einen Hut bringt“, sagte er der MAZ. „Es wird sich jetzt zeigen, wie das Ganze angenommen wird und ob das funktioniert.“