Rettungsschirm, Schuldenbremse, Versorgungssicherheit: Zentralverband stellt Forderungen an Bundesfinanzminister

Foto: Zentralverband Bäckerhandwerk 2020

Rettungsschirm, Schuldenbremse, Versorgungssicherheit: Zentralverband stellt Forderungen an Bundesfinanzminister

02.09.2022 | Benno Kirsch

In einem Brandbrief an Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) hat der Zentralverband (ZV) Hilfe für das Bäckerhandwerk im „Kosten-Tsunami“ gefordert. Die Handwerksbäckereien befänden sich „in einer existenzbedrohenden Lage“, so Hauptgeschäftsführer Daniel Schneider und Präsident Michael Wippler, die durch drei Faktoren hervorgerufen worden sei: erstens die mehrfache Erhöhung des Mindestlohns, die Lohnsteigerungen auch in den Gehaltsgruppen darüber nach sich gezogen hätten, zweitens die um bis zu 80 Prozent erhöhten Materialkosten und drittens die massiv gestiegenen Gaskosten, bei denen das Ende der Entwicklung noch lange nicht in Sicht sei und die 70 Prozent der Bäcker betreffen würden. Als Grund für die Forderung nach Unterstützung durch die Bundesregierung nennt der ZV die Nichtberücksichtigung des Bäckerhandwerks beim Energiekostendämpfungsprogramm, den geringen Spielraum bei Preiserhöhungen im Wettbewerb, Abschmelzen von Gewinnen durch die Kostenexplosion und die Unmöglichkeit, mit Krediten die Kosten zu senken. Schneider und Wippler warnen: „Die gestiegenen Kosten treiben Unternehmen kurzfristig in existenzbedrohende Schwierigkeiten. Wenn nicht schnell und unbürokratisch geholfen wird, sind tausende Betriebe und Arbeitsplätze bereits im September gefährdet, und die Versorgung der Bevölkerung vor allem im ländlichen Raum droht zusammenzubrechen!“ Der ZV fordert daher das Aufspannen eines „Rettungsschirms“, zum Beispiel durch Deckelung der Energiekosten oder Ausnahmen von der Gas-Umlage, Aussetzung der Schuldenbremse und Nutzung aller möglichen Ressourcen, um die Energieknappheit zu beheben, zum Beispiel durch die Nutzung von Atomenergie.