Technologie statt Tinte?

Technologie statt Tinte?

31.03.2023 | Monika Kordhanke

Ein Computerprogramm, das selbstständig zu allen erdenklichen Themen inhaltlich sinnvolle Texte in jedem Stil generieren kann? Klingt doch erstmal großartig – oder? Wozu braucht es dann aber eigentlich noch Journalisten? Nachdem ich selbst einige Tests mit dem Programm gemacht habe und erstaunt bis erschrocken darüber war und bin, was Künstliche Intelligenz (KI) alles kann (und wozu sie missbraucht werden kann), stellte sich mir durchaus die Frage, ob ChatGPT und Co. die Totengräber der Medienbranche werden könnten. Ist unser Berufsstand durch KI nicht tatsächlich bedroht? Sollte ich meine Mitarbeiter besser schon mal darauf vorbereiten, dem Arbeitsmarkt demnächst wieder zur Verfügung zu stehen? Doch dann habe ich mir ins Gedächtnis gerufen, was unsere Fachzeitschriften eigentlich ausmacht: Nicht Artikel, die man durch Informationen aus dem Internet einfach zusammenschreiben kann, sondern die zahllosen Gespräche, die wir mit Ihnen, liebe Leser und Protagonisten der Branche, führen. Reportagen über unsere Besuche vor Ort, bei denen Sie unseren Redakteuren die Türen zu Ihrer Produktion öffnen, uns Ihre individuellen Geschichten, Ihre Erfahrungen und Ihre Leidenschaft für das Bäckerhandwerk erzählen, werden auch zukünftig von keinem Computerprogramm generiert werden können. Das ist unser Unique Selling Point (USP). Zunutze machen werden wir uns ChatGPT und Co. in Zukunft aber sicherlich dennoch, etwa um kurze Standardtexte zu schreiben oder Pressemitteilungen neu zu formulieren. Die damit gewonnene Arbeitszeit nutzen wir dann lieber für Veranstaltungsbesuche und weitere Ortstermine bei Ihnen – versprochen!


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