Ukrainekrieg: Weitere Verschärfung der Rohstoffsituation erwartet

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Ukrainekrieg: Weitere Verschärfung der Rohstoffsituation erwartet

01.03.2022 | Dirk Waclawek

Der Geschäftsführer des Bayerischen Müllerbundes, Dr. Josef Rampl, hat einen Brandbrief an seine Mitglieder geschickt. Grund: Die internationalen Weizenmärkte würden durch die Kriegshandlungen in der Ukraine stark beeinflusst. An der Pariser Matif sei ein Rekordwert von 344,00 Euro/t notiert worden, während der Handel mit Weizen und Mais in Chicago nach Beginn der Kämpfe sogar kurzfristig ausgesetzt worden sei, weil die zulässigen Gewinnlimits überschritten wurden.

Hintergrund: Russland erzeugt zehn Prozent, die Ukraine vier Prozent des Weizens weltweit. Beide Länder kommen aber auf einen überproportionalen Exportanteil. Russland und die Ukraine standen zuletzt zusammen für 29 Prozent des weltweiten Weizenhandels. Groß ist auch der Anteil der beiden Länder bei Mais (knapp 20 Prozent) und Sonnenblumenkernen (rund 80 Prozent), wie Rampl weiter ausführte. Die Kriegshandlungen könnten die Exporthandlungen beider Länder stark beeinträchtigen. Sein Fazit: „Bisher ist das gesamte Ausmaß für den internationalen Weizenmarkt noch nicht vollständig absehbar. Als wahrscheinlich gilt, dass Importnationen von russischem und ukrainischem Weizen, wie Länder Nordafrikas, die Türkei, etc. sich kurzfristig andere Importländer suchen werden müssen.“