Wegen Kostensteigerungen: Großbäckerei Stöhr insolvent

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Wegen Kostensteigerungen: Großbäckerei Stöhr insolvent

27.04.2022 | Benno Kirsch

Die Großbäckerei Stöhr-Brot hat am 21. April beim Amtsgericht Oldenburg Insolvenz beantragt, weil die Zahlungsunfähigkeit drohte. Das Gericht hat noch am selben Tag einen Insolvenzverwalter bestellt. Das familiengeführte Unternehmen besteht aus vier Gesellschaften – der Stöhr-Brot Ammerländer Großbäckerei GmbH & Co. KG, der Stöhr-Brot GmbH & Co. KG, der SB Logistik GmbH & Co. KG und der operativ nicht tätigen Stöhr Brot Verwaltungs-GmbH – mit Standorten in Westerstede, Dinklage, Rastede und Reinfeld/Wesenberg bei Lübeck.

Zu den Problemen war es nach Angaben des Insolvenzverwalters, des Rechtsanwalts Christian Kaufmann, gekommen, weil die Preise mit den Kostensteigerungen der letzten Monate nicht mehr mithalten konnten. „Das gilt besonders für Strom, Gas und Öl“, erläuterte er. „Aber auch die Preise für Rohstoffe wie beispielsweise Mehl sind gerade sehr hoch. Diese extremen Kostensteigerungen konnten nicht an jeden Kunden vollumfänglich weitergegeben werden, so dass es zu Mengen- und damit Umsatzreduzierungen kommen wird.“ Oder anderes gesagt: Handelspartner haben sich nicht auf Preiserhöhungen eingelassen. Der Betrieb geht unverändert weiter, die Gehaltszahlungen an die rund 290 Mitarbeiter sind durch das Insolvenzgeld gesichert.

Die Ursprünge der Großbäckerei reichen bis ins Jahr 1947 zurück. Die Unternehmensgruppe Stöhr-Brot ist seither ein Familienbetrieb. Seit 2017 wird das Unternehmen unter der Leitung von Harm Bartels und Angelika Bartels-Stöhr geführt. Stöhr-Brot verfügt über eigene Logistikzentren sowie einen Lkw-Fuhrpark mit rund 50 Fahrzeugen und beliefert Kunden bis Hamburg, Schleswig-Holstein und auch zur Ostsee.