Zahlreiche Hilfs- und Solidaritätsaktionen für die Ukraine

Foto: LIV Bayern

Zahlreiche Hilfs- und Solidaritätsaktionen für die Ukraine

07.03.2022 | Benno Kirsch

Der Überfall Putins auf die Ukraine hat auch unter Bäckern und Konditoren für Empörung und Entsetzen gesorgt und viele von ihnen dazu bewogen, der notleidenden Zivilbevölkerung im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu helfen. Mehrere Bäckereien haben zum Zeichen der Solidarität die zum Karneval beliebten Berliner (Krapfel, Kreppel) in Blau-Gelb statt dem traditionellen Weiß überzogen oder anderes traditionelles Gebäck wie „Amerikaner“ umbenannt. Auf Instagram trended der Hashtag #MakeBreadNotWar. Die Bäckerei Kaltenstadler (Neuburg/Donau) spendet für jedes verkaufte Gutsherrenbrot 50 Cent, die Bäckerei und Konditorei Meiling (Dessau-Roßlau) verkauft blau-gelb lasierte „Friedens-Berliner“ und will die damit eingenommene Summe verdoppeln und spenden. Andere wie die Bäckerei Plentz (Oberkrämer) schicken fertiggebackene Brote Richtung Grenze, um die dortigen Ausfälle zu kompensieren – aus Rheda-Wienbrück machte sich sogar ein 42-Tonner vollbeladen mit Backwaren auf den Weg.

Einer von denen, die vor Ort mit anpacken, ist Bäcker Reiner Dietl (Elisabethzell, Lkr. Straubing-Bogen). „Man muss da einfach etwas machen!“, begründete er seinen spontanen Entschluss. In Bayern fand er sehr schnell Mitstreiter, mit denen er einen Hilfskonvoi mit drei Lieferwagen ausrüstete. Die wurden randvoll beladen mit 1.000 Broten, gespendet von bayerischen Bäckern der Umgebung und der Firma Ireks. Außerdem wurden Schlafsäcke, Isomatten, Decken, Bekleidung, Hygieneartikel, Lebensmittel und große Kartons voller Schokolade eingeladen. Dietl fuhr selbst mit nach Przemyśl, einer polnischen Stadt nahe der Grenze zur Ukraine, um bei der Verteilung an die Flüchtlinge mitzuhelfen.