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1. Messe Stuttgart stimmt auf südback ein – Eis wird ein neuer Schwerpunkt
Foto: Baeckerwelt.de / Lukas Orfert 2022
Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, für die südback in diesem Jahr stehen die Ampeln auf Grün. „Die Menschen lieben Lagerfeuer“, hält Stefan Lohnert, Geschäftsführer der Messe Stuttgart, auf einer Presseveranstaltung in der Landeshauptstadt fest. Dieses Jahr soll es wieder brennen, das Lagerfeuer. Doch es wird anders als in den Jahren zuvor. Eine Prognose zu den Besucherzahlen wagen die Verantwortlichen nicht. Die Austellerzahlen sind zum Stand Anfang Juli noch etwas geringer als in den Vorjahren. 550 Unternehmen haben sich angekündigt, 2019 zählte man 700 Aussteller. Fünf Hallen und rund 56.000 Quadratmeter sind belegt. Lohnert setzt auf Optimismus: „Nach der langen Durststrecke ist die Vorfreude in der Branche sehr groß.“ Dabei werden sich einige Unternehmen auf Gemeinschaftsständen präsentieren. Ein neuer Schwerpunkt in diesem Jahr ist das Thema Eis: In einem Sonderbereich sollen sowohl die Rohstoffe als auch die notwendige Technik für die handwerkliche Eisherstellung vorgestellt werden. Außerdem schlägt sich das Thema in einem Rahmenprogramm nieder, etwa in Form von Wettbewerben und Shows. Überhaupt sollen die Begleitveranstaltungen wieder eine tragende Säule der südback sein. Im Bäcker-Trend-Forum etwa finden sich Ideen für jeden Betrieb aus den Bereichen Produktion, Verkauf, Marketing und Café.
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2. Rischart will Stammsitz verkaufen
Foto: Baeckerwelt.de / Bennon Kirsch 2022
Die Münchner Bäckerei Rischart baut zur Zeit einen neuen Produktions- und Verwaltungssitz an der Münchner Theresienhöhe, der 2024 bezugsfertig sein soll. Der Umzug war notwendig geworden, weil die Räumlichkeiten am Stammsitz in der Buttermelcherstraße im Gärtnerplatzviertel zu klein geworden sind. Diesen Standort will das Unternehmen nach Angaben der Süddeutschen Zeitung nun verkaufen. Die Stadt habe Interesse an einem Erwerb bekundet, aber entschieden sei noch nichts. Möglich, so das Blatt, dass Rischart auch an einen solventen Investor verkaufe. Die Linke-Fraktion im Stadtrat drängt bereits darauf, das 3.100-Quadratmeter-Grundstück zu kaufen, um dort rund 125 Wohnungen zu errichten.
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3. Mexikanischer Konzern übernimmt Backwerk & Co.
Foto: Valora-Gruppe 2022
Als das Zählen von Filialen noch in Mode war, hätte die Übernahme wahrscheinlich höhere Wellen geschlagen: Über 600 Verkaufsstellen für Backwaren in Deutschland gehören künftig einem mexikanischen Einzelhandelsriesen. Der Einzelhandelskonzern Fomento Económico Mexicano (FEMSA) hat ein Barangebot zum Erwerb aller Aktien der börsennotierten Valora Holding AG vorgelegt. Den gesamten Kaufpreis von bis zu 1,1 Milliarden Franken will FEMSA nach eigenen Angaben aus den verfügbaren Barmitteln finanzieren. Der Verwaltungsrat von Valora hat sich geschlossen für die Annahme des Übernahmeangebots ausgesprochen. Und zur Valora-Gruppe aus der Schweiz gehören unter anderem Backwerk, Back Factory, die Brezelbäckerei Ditsch und europaweit viele weitere Ketten. Man sieht sich als der “führende Foodvenience-Anbieter”. 15.000 Mitarbeiter erwirtschafteten 2021 einen Umsatz von 2,2 Milliarden Franken.
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4. Leysieffer-Insolvenz: Bundesagentur zahlt doch
Insolvenzverwalter Stefan Meyer / Foto: Pluta Rechtsanwälte 2022
Wie schnell doch die Zeit vergeht: Noch im Mai 2020 hatte der Pralinenherstelller Leysieffer aus Osnabrück gemeldet, das Insolvenzverfahren nach dem Einstieg des neuen Mehrheitseigners Deel & Winkler erfolgreich abgeschlossen zu haben. Nach nur zwei Jahren hat die Leysieffer GmbH & Co. KG beim Amtsgericht Osnabrück erneut einen Antrag auf ein Insolvenzverfahren stellen müssen. Das Amtsgericht ordnete daraufhin am 1. Juli 2022 die vorläufige Insolvenzverwaltung über das Vermögen des Unternehmens an und bestellte Rechtsanwalt Stefan Meyer von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Grund für den Insolvenzantrag sind nach Angaben von Pluta Liquiditätsschwierigkeiten. In den vergangenen Monaten habe das Unternehmen einen erheblichen Umsatzrückgang hinnehmen müssen, der sich in der Liquiditätssituation niedergeschlagen habe. Hinzu gekommen seien die zuletzt stark gestiegenen Rohstoff- und Energiekosten sowie die nach wie vor bestehenden Folgen der nicht beendeten Corona-Pandemie. Leysieffer beschäftigt an zwölf Standorten und in der Produktion derzeit 200 Mitarbeiter.
Inzwischen ist sichergestellt, dass die Geschäfte und die Produktion weiter betrieben werden können. Nach einer zunächst ablehnenden Entscheidung der Bundesagentur für Arbeit zur Insolvenzgeldgewährung, wurde diese Entscheidung am 5. Juli revidiert. Die Löhne und Gehälter der Mitarbeiter sind damit für drei Monate durch das Insolvenzgeld gesichert. Die Geschäftsführerin von Leysieffer, Anna Winkler, und der vorläufige Insolvenzverwalter Stefan Meyer begrüßten diese Entscheidung. Meyer: „Mit der heute erreichten erfreulichen Entscheidung der Bundesagentur für Arbeit, Insolvenzgeld zu gewähren, wird die notwendige Zeit gewonnen, Restrukturierungs- und Sanierungsoptionen zu prüfen und sodann im Verfahren auch umzusetzen. Wir werden alles daransetzen, den dauerhaften Erhalt des Unternehmens zu realisieren.“
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5. Goecom: Nachfolgeregelung sichert Kontinuität
Das Goecom-Führungstrio von links nach rechts: Christian Riffel, Bernd Ratzel, Patric Leu. Foto: Goecom 2022
Schon am 1. Januar 2021 hat Bernd Ratzel, Gründer und bisher alleiniger Gesellschafter der Goecom GmbH & Co. KG, sein Unternehmen in die jungen Hände von Patric Leu und Christian Riffel gelegt. Die neuen Inhaber sind bereits seit Mitte 2020 Geschäftsführer des Softwarespezialisten. Der 44-jährige Riffel ist seit 2008 im Unternehmen. Als Leiter der Entwicklungsabteilung absolvierte er ein Elektrotechnik-Studium und eine Informatiker-Ausbildung. Der 37-jährige Leu ist gelernter Koch mit Zusatzausbildung Med. Dokumentation und hatte seit 2017 bis zum Wechsel in die Geschäftsführung die Support- und Hotlineleitung inne.
Fundament für die Zukunft
Bernd Ratzel hat sich seit 2018 intensiv mit seiner Nachfolge beschäftigt, um das Unternehmen auch für die Zukunft auf ein sicheres Fundament zu stellen. Die Regelung verzichtet bewusst auf externe Investoren. Leu und Riffel sind Nachfolger, die mit der Branche vertraut sind, die Kunden kennen und Ratzels Philosophie selbst mitgestaltet haben. Die Übernahme der Verantwortung erfolgte fließend. Daher wird der Firmengründer nach fast 40 Jahren in der Backbranche seine bisherigen Aufgaben weiter wahrnehmen und auch künftig als Ansprechpartner, Entwickler und Berater zur Verfügung stehen. Mit Bodenständigkeit und gleichwohl Innovativität möchten die neuen Inhaber das Unternehmen weiterführen. Erste Schritte sind mit der Ausweitung des Produktportfolios auf das gesamte Lebensmittelhandwerk bereits erfolgt.
6. Mehrere Interessenten für Stöhr-Brot
Screenshot: www.stoehr-brot.de
Für die Stöhr-Gruppe gibt es nach Aussagen des Insolvenzverwalters, Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwälte GmbH inzwischen einige mögliche Investoren. Kaufmann: „Wir haben mehrere Interessenten, mit denen wir derzeit intensive Gespräche führen. Ich hoffe, dass wir hier zeitnah zu einem Abschluss kommen.“
Die Stöhr-Gruppe mit rund 280 Mitarbeitern an vier Standorten hatte im April Insolvenzanträge für ihre drei operativen Unternehmen, die Stöhr-Brot Ammerländer Großbäckerei GmbH & Co. KG, die Stöhr-Brot GmbH & Co. KG Dinklage und die SB Logistik GmbH & Co. KG gestellt. Zum 1. Juli 2022 hat das Amtsgericht Oldenburg planmäßig die Verfahren über das Vermögen der drei Gesellschaften eröffnet und den vorläufigen Insolvenzverwalter Dr. Christian Kaufmann von der Pluta Rechtsanwalts GmbH zum Insolvenzverwalter der drei Unternehmen bestellt.
Der Betrieb bei Stöhr läuft uneingeschränkt weiter, die Mitarbeitergehälter werden nun wieder aus dem laufenden Geschäftsbetrieb gezahlt. In Zusammenarbeit mit den Experten der Wayes GmbH & Co. KG um Hamed Omumi aus Oldenburg wird derzeit der strukturierte Mergers & Acquisition-Prozess (M&A) durchgeführt.
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7. Wie die Bäckerei Göing die Personalsuche optimiert
Foto: Marko Bukorovic / Pixabay 2019
Einfacher, schneller, zielgerichteter – so sieht Thomas F. Göing die Zukunft in puncto Personalsuche. Seit achteinhalb Jahren lenkt der 43-Jährige die Geschichte der Bäckerei Göing mit den insgesamt 290 Mitarbeitern und 31 Verkaufsstellen in Hannover, Hameln und Laatzen. Wie viele seiner Bäcker-Kollegen hat auch er derzeit mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen. „Seit einem Dreivierteljahr müssen wir regelmäßig einzelne Filialen schließen“, berichtet er. Aktuell sind täglich vier oder fünf der Filialen zu. „Uns fehlen schlichtweg die nötigen Arbeitskräfte“, so der Unternehmer. Doch das soll sich jetzt ändern. Denn derzeit werden mehr als 30 neue Mitarbeiter eingearbeitet – ein Erfolg, der nicht von ganz alleine kam. Lesen Sie hier mehr…
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8. Die VDB feiert Geburtstag und lädt ein
Das Herz der VDB schlägt vom 18. bis 20. September 2022 in der Residenzstadt Detmold. Mitglieder und Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz treffen sich zum Austausch, Kennenlernen und Netzwerken. Auf dem Programm stehen zum einen die Mitgliederversammlung, zum anderen wieder zahlreiche Betriebsbesichtigungen und natürlich die Erinnerung an 70 Jahre VDB. Auch die Gelegenheit, in lockerer Runde Kontakte zu knüpfen, wird nicht zu kurz kommen.
Die Erfahrung zeigt: Der frühe Anmelder fängt den Wurm. Oder anders gesagt: Die Teilnehmerzahl bei den Betriebsbesichtigungen ist begrenzt. Wer sich zuerst anmeldet, hat bei den Besichtigungen auch noch die volle Auswahl und kann sich seine Termine frei zusammenstellen. Geplant sind nach aktuellen Stand Besuche bei
Tönnies
Böcker
Detmers (Jöllenbeck)
WP Kemper
Auf der Rednerliste zum Thema „70 Jahre VDB“ stehen Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Meuser, André Bernatzky (ADB Sachsen) sowie Dr. Bertrand Matthäus.
Anschließend findet die Mitgliederversammlung statt. Geplant sind unter anderem folgende Punkte:
Bericht des Präsidenten und Aussprache
Geschäftsbericht 2020 & 2021
Bericht der Rechnungsprüfer
Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung
Bestätigung des Präsidiums nach Wahl in der Gesamtvorstandssitzung vom 18. September 2021
Wahl der Rechnungsprüfer
Ehrungen für 25-jährige und 40-jährige Mitgliedschaft
Verschiedenes & Ausblick
Die VDB-Mitgliedschaft lohnt sich natürlich auch im Rahmen der Jahrestagung. VDB-Mitglieder aus der gesamten Dachregion zahlen nur 115 Euro, der Preis für Gäste beläuft sich auf 150 Euro. In der Teilnahmegebühr enthalten sind zwei Abendveranstaltungen (inkl. Verzehr), die Betriebsbesichtigungen mit Bustransfer sowie die Verpflegung vor und während der Mitgliederversammlung. Anmelden können Sie sich ab sofort bei der Bundesgeschäftsstelle der VDB über diesen Link. Die Geschäftsstelle hält auch eine Liste mit Hotels bereit, die Sonderkonditionen zur Jahrestagung bieten.
9. Weitere Termine der VDB
Feldtag der Universität Hohenheim Termin: 13. Juli 2022 Veranstalter: LG Baden-Württemberg
Die Getreideernte 2022 Bericht zur Situation und der Qualität bei der Getreideernte 2022 in Verbindung mit einem weiteren Fachvortrag Termin: 6. September 2022 Veranstalter: LG Berlin-Brandenburg
VDB-Erntegespräch bei BÄKO-Österreich Termin: 7. September 2022 Veranstalter: VDB Österreich
VDB-Jahrestagung Termin: 18.-20. September Veranstalter: VDB Deutschland
VDB Forum Süd Termin: 27. September 2022 Veranstalter: VDB Deutschland Süd
Besichtigung „Laden & Café-Konzept“ Termin: 5. Oktober 2022 Veranstalter: LG Baden-Württemberg
Brennpunkt „Energie“ Termin: 18. Oktober 2022 Veranstalter: LG Baden-Württemberg
Teigteilung und Mehr! Fünf Erfolgsfaktoren für die effiziente Herstellung eines breiten Backwarensortiments Termin: 18. Oktober 2022 Veranstalter: LG Berlin-Brandenburg
Um sich für eine der genannten Veranstaltungen anzumelden, wenden Sie sich bitte direkt an die VDB.
Impressum: Presserechtlich verantwortlich für den Bäckerwelt-Newsletter ist die
INGER Verlagsgesellschaft mbH Dirk Waclawek Luisenstraße 34 49074 Osnabrück Deutschland
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