14.06.2022 | Benno Kirsch
Newsletter 24/2022
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1. Bäckerei Hampe insolvent
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Das Fachgeschäft der Bäckerei Hampe in Kaan-Marienborn. Foto: Christin Krämer 2017
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Weil ihr die Zahlungsunfähigkeit drohte, hat die Bäckerei Hampe GmbH (Neunkirchen, NRW) beim Amtsgericht Siegen einen Insolvenzantrag gestellt. Das Gericht bestellte Rechtsanwalt Jens Lieser zum vorläufigen Insolvenzverwalter. Der Familienbetrieb betreibt 19 Fachgeschäfte im Siegerland und liefert außerdem an regionale Wiederverkäufer und Großkunden. Die Löhne und Gehälter aller rund 160 Mitarbeiter sind bis Ende Juli 2022 über das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit gesichert.
Oberstes Ziel ist nach Angaben des Insolvenzverwalters die Fortführung des Unternehmens und der Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. „Wir haben eine gute Auslastung und planen deswegen keine Kündigungen“, sagt Geschäftsführer Eckhardt Hampe. Der Geschäftsbetrieb läuft den Angaben zufolge uneingeschränkt weiter: Alle Filialen seien geöffnet, die Belieferung der Wiederverkäufer und der Großkunden gesichert.
Als Grund für die Zahlungsunfähigkeit nannte der Insolvenzverwalter erhebliche Preissteigerungen bei Rohstoffen und Energie sowie einen hohen Margen- und Wettbewerbsdruck. Als die Rückzahlung der aufgrund der Corona-Pandemie gewährten KfW-Kredite hinzukam, konnte das Unternehmen die finanziellen Belastungen nicht mehr aus eigener Kraft bewältigen und musste einen Insolvenzantrag stellen. Für die Sanierung zeigte sich Lieser zuversichtlich. „Ich sehe gute Chancen für das Bäckereiunternehmen Hampe, denn eine Insolvenz bedeutet nicht immer das Aus, sondern kann durchaus der Start für einen Neuanfang sein“, sagte er.
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2. Susanna Rupp und Tina Maria Reicherter holen Jungbäcker-Titel
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Tina Maria Reicherter (li.) und Susanna Rupp bei der Jungbäcker-Weltmeisterschaft am 09./10. Juni 2022 in Berlin.
Foto: Pavel Becker 2022
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Da die Junioren so erfolgreich sind, müsste es ja eigentlich bald auch wieder bei der „großen” Nationalmannschaft mit einem Titel klappen: Bei der jüngsten Ausgabe der Jungbäcker-Weltmeisterschaft haben am Wochenende Susanna Rupp (Neu-Ulm) und Tina Maria Reicherter (Reutlingen) den Meistertitel für Deutschland verteidigt. Sie waren unter anderem von Siggi Brenneis trainiert worden und wurden wegen ihrer tollen Leistung beim Wettbewerb von einer fachkundigen Jury im Wettstreit von acht Teams zum Sieger gekürt. Die Teams kamen unter anderem aus Frankreich, Schweden, Spanien, Island, und Singapur. Die beiden Siegerinnen präsentierten zum vorgegebenen Thema „Natur“ eine 1,40 Meter hohe Skulptur „Waldspaziergang“, die einen Hirsch, Wald und allerlei Getier wie Ameisen darstellte – alles aus Brot und essbar, natürlich. Die „UIBC International Competition of Young Bakers“ wurden zum 50. Mal abgehalten, in diesem Jahr in der Bäckerinnung Berlin. Die Teilnehmer dürfen nicht älter als 25 Jahre sein.
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3. In Österreich gilt bei Energienotstand die Devise „Brot vor Stahl“
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Die österreichische Bundesministerin für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie Leonore Gewessler (Grüne). Foto: BMK / Cajetan Perwein 2022
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In Österreich hält sich die Regierung trotz drängender Forderungen von Wirtschaftskammer und Industriellenvereinigung noch bedeckt, wenn es um die Frage geht, wie man mit einem Energienotstand durch ausbleibende Gaslieferungen aus Russland umzugehen gedenkt. Immerhin hat Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne) in einem TV-Interview jetzt angekündigt, dass eine Notlage anhand von fünf Kriterien bewertet werden und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden würden. Dabei würde immer der Grundsatz „Brot vor Stahl“ gelten. Österreichische Bäcker können insofern davon ausgehen, dass ihre Betriebe weiter produzieren können. Ob das für große wie kleine Betriebe gilt, ist aber nicht ausgemacht. Die Ankündigung lässt Spielraum für Differenzierungen.
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4. Anett Wahl aus Bestensee ist „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2022“
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Brandenburgs Sozialministerin Ursula Nonnemacher (li.) und Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (re.) gratulieren Bäckermeisterin Anett Wahl zur Wahl zur „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2022“ am 9. Juni 2022.
Foto: Agentur Medienlabor / Adam Sevens 2022
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Die Inhaberin der Bäckerei Konditorei Wahl (Bestensee/Landkreis Dahme-Spreewald), Anett Wahl, ist von Wirtschaftsminister Jörg Steinbach und Sozialministerin Ursula Nonnemacher zur „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2022“ gekürt worden. Als Erstplazierte erhält sie ein Preisgeld von 3.000 Euro. Wahl hat das Bäckerhandwerk erlernt und das Unternehmen 2017 von ihren Eltern übernommen. Gegenwärtig ist sie Herrin über 40 Fachgeschäfte mit über 235 Mitarbeitern. Die Jury verwies man auf Wahls Engagement zur Digitalisierung des Unternehmens, was sich in der Personaleinsatzplanung und der Erstellung von Tourenplänen sowie der GPS-Steuerung der Fahrzeugflotte und dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Bestellwesen niederschlage. Der Preis wird alle zwei Jahre verliehen. Die Verleihung erfolgte im Rahmen des 13. Unternehmerinnen- und Gründerinnentag des Landes Brandenburg am 9. Juni 2022. Bewerben konnten sich Unternehmerinnen, die mindestens 25 Prozent der Geschäftsanteile halten und die Geschäftsführungsfunktion innehaben, Kleinstunternehmerinnen, Freiberuflerinnen und Solo-Unternehmerinnen sowie Existenzgründerinnen, die ihren Geschäftssitz im Land Brandenburg haben. Kriterien für die Jury-Bewertung waren u. a. Unternehmensdarstellung, Nachhaltigkeit und ehrenamtliches Engagement.
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5. Bäcker Becker schließt zwei seiner sieben Fachgeschäfte
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Wiebke Krüger hat die Bäckerei im Jahr 2018 von ihrem Vater, dem ehemaligen Bäckerpräsidenten Peter Becker, übernommen. Nun optimiert sie das Filialportfolio. Foto: Back Journal 2011
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Der Bäcker Becker aus Hamburg-Harburg zieht die Konsequenzen aus der Veränderung der Qualität von Standorten und schließt zwei seiner sieben Fachgeschäfte. Interessant ist der Schritt auch, weil zumindest eine Schließung zum Teil auf behördlichen Kundenvermeidungsstrategien zurückgeht. Für das Geschäft in der Lüneburger Straße ist nach Angaben des Unternehmens die Miete in nicht mehr tragbare Höhen geklettert. „Außerdem hat der Wandel in der Fußgängerzone dazu geführt, dass der Standort für uns nicht mehr attraktiv genug ist“, wird Inhaberin Wiebke Krüger zitiert. Sie ist die Tochter von Peter Becker, dem ehemaligen Bäckerpräsidenten, von dem sie 2018 die Geschäftsführung übernommen hat. Auch die Veränderungen am Standort Bremer Straße haben sich nach Angaben Krügers negativ verändert. Hinzu komme, dass Poller vor dem Geschäft verhindern würden, dass Autofahrer kurzzeitig ihr Fahrzeug abstellen könnten, um bei ihr einzukaufen. Zunächst werden die Mitarbeiter der beiden Fachgeschäfte auf die anderen verteilt. Man macht sich aber bereits Gedanken über die Eröffnung einer neuen Filiale an einem anderen, attraktiven Standort.
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6. Tipp der Woche: Kampf der Energieverschwendung
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Katja Thiele-Hann hat über Jahrzehnte eine große Filialbäckerei geführt und arbeitet heute als Beraterin. Foto: kth 2022
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Eine Kolumne von Katja Thiele-Hann.
Das Problem.
Manche Bäcker registrieren in ihren Filialen am frühen Morgen offensichtlich unnötig hohe Stromverbräuche. Grund: Die erste Verkäuferin kommt zur Arbeit und schaltet schon einmal vorsorglich alle Öfen und Geräte ein – auch wenn der erste Schwung Kleingebäck gar nicht im Laden gebacken werden muss, sondern aus der Backstube geliefert wird. Ein Produkt aus dem Highspeedofen bestellt um fünf Uhr morgens ebenfalls noch niemand.
Was ist zu tun?
Definieren Sie für jede Filiale An- und Ausschaltzeiten für die Geräte. Die Einhaltung muss durch die Bezirksleiter überprüft werden. Oder Sie nutzen die Möglichkeit der digitalen Auswertung. Checken Sie bei der Gelegenheit, zu welchen Zeiten die Außenwerbung eingeschaltet wird und ob das so noch korrekt ist. Parallel sollte in der Produktion die Jagd nach den Strom- und Gasverschwendern beginnen. Wann haben Sie das letzte Mal die Belegung der Produktionsöfen ausgelesen und ausgewertet? Wann werden welche Herde und die Stikkenöfen wirklich genutzt? Stimmen die Nachtstart-Zeiten noch? Übrigens: Das Energiesparen fällt den Mitarbeitern deutlich leichter, wenn Unternehmerin und Unternehmer mit gutem Beispiel vorangehen.
Mehr über Katja Thiele-Hann auf ihrer Website.
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7. Ursprünglich, bodenständig, modern
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Foto: Jens P. Raak / Pixabay 2019
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Eigentlich passt die umständliche und zeitintensive Holzofenarbeit so gar nicht in unsere moderne, durch Rationalisierung, Effizienz und Ideen zur Kostensenkung geprägte Zeit. Aber genau darin besteht der außergewöhnliche Reiz, der das traditionelle Backverfahren heute (wieder) so erfolgreich macht. Es ist, als würden sich viele Verbraucher regelrecht sehnen nach bodenständigen, althergebrachten Backweisen, nach traditionellen Rezepten, nach Ursprünglichkeit. Wie gefragt das Holzofenbrot derzeit ist, zeigt auch der Titel „Brot des Jahres“, den es in diesem Jahr tragen darf. Wer dieses sinnliche Erlebnis und den unvergleichlichen Geschmack durch die besonderen Aroma- und Röststoffe seinen Kunden bieten will, muss bei der Anschaffung des Ofens, bei der Standortwahl, der Ofenbedienung und im Marketing einiges beachten. Lesen Sie mehr! Weiterlesen
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8. Die VDB lädt zur Geburtstagsfeier
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Das Herz der VDB schlägt vom 18. bis 20. September 2022 in der Residenzstadt Detmold. Mitglieder und Gäste aus Deutschland, Österreich und der Schweiz treffen sich zum Austausch, Kennenlernen und Netzwerken. Auf dem Programm stehen zum einen die Mitgliederversammlung, zum anderen wieder zahlreiche Betriebsbesichtigungen und natürlich die Erinnerung an 70 Jahre VDB. Auch die Gelegenheit, in lockerer Runde Kontakte zu knüpfen, wird nicht zu kurz kommen.
Die Erfahrung zeigt: Der frühe Anmelder fängt den Wurm. Oder anders gesagt: Die Teilnehmerzahl bei den Betriebsbesichtigungen ist begrenzt. Wer sich zuerst anmeldet, hat bei den Besichtigungen auch noch die volle Auswahl und kann sich seine Termine frei zusammenstellen. Geplant sind nach aktuellen Stand Besuche bei
- Tönnies
- Böcker
- Detmers (Jöllenbeck)
- WP Kemper
Auf der Rednerliste zum Thema „70 Jahre VDB“ stehen Prof. Dr. Dr. h.c. Friedrich Meuser, André Bernatzky (ADB Sachsen) sowie Dr. Bertrand Matthäus.
Anschließend findet die Mitgliederversammlung statt. Geplant sind unter anderem folgende Punkte:
- Bericht des Präsidenten und Aussprache
- Geschäftsbericht 2020 & 2021
- Bericht der Rechnungsprüfer
- Entlastung des Vorstands und der Geschäftsführung
- Bestätigung des Präsidiums nach Wahl in der Gesamtvorstandssitzung vom 18. September 2021
- Wahl der Rechnungsprüfer
- Ehrungen für 25-jährige und 40-jährige Mitgliedschaft
- Verschiedenes & Ausblick
Die VDB-Mitgliedschaft lohnt sich natürlich auch im Rahmen der Jahrestagung. VDB-Mitglieder aus der gesamten Dachregion zahlen nur 115 Euro, der Preis für Gäste beläuft sich auf 150 Euro. In der Teilnahmegebühr enthalten sind zwei Abendveranstaltungen (inkl. Verzehr), die Betriebsbesichtigungen mit Bustransfer sowie die Verpflegung vor und während der Mitgliederversammlung. Anmelden können Sie sich ab sofort bei der Bundesgeschäftsstelle der VDB über diesen Link. Die Geschäftsstelle hält auch eine Liste mit Hotels bereit, die Sonderkonditionen zur Jahrestagung bieten.
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9. Weitere Termine der VDB
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Vorstellung ausgewählter Technikerarbeiten des Jahrgangs 2022
Termin: 23. Juni 2022
Veranstalter: LG Berlin-Brandenburg
Alfred-Kühn-Vorlesung der Berlin-Brandenburgische Gesellschaft für Getreideforschung e.V.
Termin: 24. Juni 2022
Veranstalter: LG Berlin-Brandenburg
VDB-Bäcker-Stammtisch
Termin: 28. Juni 2022
Veranstalter: LG Baden-Württemberg
Rettenmeier Mühle in Horb – Aktuelles rund ums Mehl & Mühlenbesichtigung
Termin: 5. Juli 2022
Veranstalter: LG Baden-Württemberg
Die Getreideernte 2022 Bericht zur Situation und der Qualität bei der Getreideernte 2022 in Verbindung mit einem weiteren Fachvortrag
Termin: 6. September 2022
Veranstalter: LG Berlin-Brandenburg
VDB-Erntegespräch bei BÄKO-Österreich
Termin: 7. September 2022
Veranstalter: VDB Österreich
VDB-Jahrestagung
Termin: 18.-20. September
Veranstalter: VDB Deutschland
VDB Forum Süd
Termin: 27. September 2022
Veranstalter: VDB Deutschland Süd
Um sich für eine der genannten Veranstaltungen anzumelden, wenden Sie sich bitte direkt an die VDB.
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Impressum:
Presserechtlich verantwortlich für den Bäckerwelt-Newsletter ist die
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Telefon: +49 (0) 541 580544-51
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Geschäftsführung: Monika Kordhanke, Henning Tau
Register: Amtsgericht Osnabrück HRB 201221
USt. ID: DE 256 842 267
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