Newsletter 18/2021
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Das Bäckerhandwerk braucht mehr Transparenz. (Foto: WoGi / stock.adobe.com 2021).
Ich bin seit 30 Jahren publizistisch im deutschen Bäckerhandwerk tätig und darf Ihnen sagen: Ich möchte keinen Tag vermissen. Ich freue mich, mit Bäckern und Bäckerinnen zu reden, erfolgreiche Betriebe zu besuchen und zu sehen, wie stolz jene auf ihr Lebenswerk sind. Und zwar zu recht! Alle zwei Jahre frage ich mich nach unserem Marktkieker: Was kann diesem Bäckerhandwerk in Deutschland, Österreich und der Schweiz mit diesen tollen Unternehmerfamilien bedrohlich werden? Eigentlich nichts! Selbst Corona wird ihnen nicht das Handwerk legen. Ich bin stolz darauf, über das Bäckerhandwerk und seine Vitalität schreiben zu dürfen.
Leider ist es aber auch so, daß ich manchmal über Dinge schreiben muß, die nicht so toll laufen. Das ist umso schwerer, weil man manchmal Menschen, die man gut leiden kann, sogar mag und mit denen man in verschiedenen Jurys gut zusammen arbeitet, schwierige Zeiten bereitet – das geht auch an einem Verleger nicht spurlos vorbei und bereitet ihm schlaflose Nächte!
Natürlich ist es unangenehm, in schwierigen Zeiten zusätzlich Staub aufzuwirbeln. Aber sollten wir jetzt nicht mehr kritisch hinterfragen? Es darf nicht sein, daß Beiträge, die Bäcker bezahlen, entgegen der Satzung verwendet werden (siehe Förderungswerk). Es braucht Transparenz (siehe Einnahmen des ZV aus der iba – hier stehen wohl einige Millionen zur Verfügung). Man sollte schon wissen, wie reich man ist, wofür das Geld ausgegeben wird und vor allem wer darüber entscheidet! Wir leben nicht mehr in den 50er-Jahren, in denen man vielleicht meinte, daß Transparenz nur Begehrlichkeiten weckt und der „einfache Bäcker“ das alles sowieso nicht versteht. Das ist respektlos. Ich darf Ihnen sagen, daß die letzten Wochen für mich sehr beeindruckend waren. Auf der einen Seite Leser, die mir schrieben: „wir brauchen Ihre Stimme“, auf der anderen Seite Bäckerfunktionäre, die mir unterstellten, ich wolle mit dieser Transparenzforderung dem Bäckerhandwerk nachhaltig schaden.
Mein Artikel zum Förderungswerk hat eine Menge „Strandgut“ angespült, das deutlich macht, daß wir mehr Transparenz brauchen! Bäcker fragen sich: „Warum soll ich mich in Organisationen engagieren? Das ist scheinbar eh ein Auslaufmodell ohne Geld und Macht.“ Es treten immer mehr große Bäckereien aus ihren Innungen aus. Immerhin 40 Prozent der Betriebe mit 60 Prozent des Gesamtumsatzes sind nicht mehr organisiert.
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Der Investor übernimmt nach Medienangaben auch die zwei Cafés der Bäckerei. (Foto: Café Toscana 2017)
Die insolvente Bäckerei und Konditorei Eisold aus Radeberg hat einen Investor gefunden: Der Dresdner Unternehmer Matthias Wiechert, dessen Familie unter anderem die Bäckerei Matzker und das Café Hüblers in Dresden betreibt, übernimmt das Unternehmen. Nach Informationen des Insolvenzverwalters Dr. Christian Heintze wird er die zehn Filialen und zwei Cafés sowie die Produktion in Radeberg fortführen. Auch die Arbeitsplätze der aktuell 117 Mitarbeiter können laut Medienberichten erhalten bleiben. Die Familie Eisold werde weiterhin im Unternehmen mitarbeiten. 2019 hatte die Bäckerei im Zuge hoher Finanzierungs- und Mietkosten sowie Umsatzeinbußen infolge hohen Wettbewerbsdrucks Insolvenz angemeldet.
Die Bundesregierung hat eine finanzielle Förderung von Prüfungsvorbereitungskursen für Azubis im Bäckerhandwerk beschlossen. (Foto: Zentralverband des Deutschen Bäckerhandwerks)
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Neue Förderrichtlinie: Die Bundesregierung unterstützt von Corona betroffene Ausbildungsbetriebe des Bäckerhandwerks jetzt finanziell. Einmalig 50 Prozent der Kosten für einen Prüfungsvorbereitungskurs übernimmt der Bund, nach Angaben des Zentralverbandes des deutschen Bäckerhandwerks, für jeden Azubi. Der Maximalzuschuss beträgt 500 Euro. Mit dieser Unterstützung sollen sich Auszubildende aufgrund der Schulschließungen intensiver auf die bevorstehenden Abschlussprüfungen vorbereiten können. Förderfähige Kurse bieten zum Beispiel die ADB-Fachschulen oder die zuständigen Handwerkskammern an.
Harry-Brot will bis Ende 2021 den Nutri-Score auf Ihren Produkten. (Foto: congerdesign / pixabay.com)
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Harry-Brot hat angekündigt, bis Ende 2021 alle Produkte mit dem Nutri Score kennzeichnen zu wollen. Der Score verrechnet sogenannte „günstige” Nährstoffe, wie zum Beispiel Proteinen oder Ballaststoffen und „ungünstige“, wie Salz oder Zucker. Nachdem die Großbäckerpräsidentin Prof. Dr. Ulrike Detmers erst vor Kurzem verkündete hatte, den Salzgehalt verpackter Brot- und Backwaren auf 1,1 Gramm pro 100 Gramm Fertigware bis 2025 zu verringern, dürfte auch in diesem Bereich neuer Druck von Verbraucherverbänden auf das Handwerk zukommen.
Das Unternehmen Böcker wird 111 Jahre alt. (Foto: Böcker 2021)
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Nach vier Generationen feiert das Unternehmen Böcker jetzt ein Jubiläum: 111 Jahre Unternehmensgeschichte. Das hat der Betrieb zum Anlass genommen, um auf ihre Vergangenheit und Zukunft zu blicken. Die auf Sauerteig spezialisierte Firma startete mit dem Gründer Ernst Böcker, der vorher als Meister in einer Hefefrabik tätig war. 1908 erhielt er das Patent auf den von ihm entwickelten „Apparat zum Säuern von Teig“ und gründete dann 1925 das Unternehmen „Ernst Böcker Sauerteigfabrik“. Sein Sohn Hermann Böcker stieg bereits 1926 mit ein und konnte den Kundenkreis schnell ausbauen. Allerdings wurde der Betrieb am Ende des Zweiten Weltkrieges komplett zerstört. 1950 wurde aber das neue Betriebsgebäude in Minden bezogen, wo sich das Familienunternehmen bis heute befindet. Sein Nachfolger Ernst-Joachim Böcker entwickelte eine Reihe neuartiger Produkte und bereits 1990 den Sauerteig-Starter. Die vierte Generation, Dr. Georg Böcker, trat 1987 als Kommanditist in das Unternehmen ein und übernahm 1995 die Geschäftsleitung. Unter ihm wurden der Export ins Ausland forciert und notwendige Aus- und Umbauten an den bestehenden Standorten getätigt. 2012 wurde die Produktion glutenfreier Backwaren eingeführt. Heute führt er Böcker zusammen mit Jochen Böcker und Klaus Weiße. Für die Zukunft hat sich das Unternehmen vorgenommen, Digitalisierungsprojekte, wie den Online-Shop, voranzutreiben. Zudem solle der Fokus auf den Export an andere Länder größer werden.
Von links: Hans Kratz, Vorsitzender des Bürgerparkvereins Maria Lindenhof, Bürgermeister Tobias Stockhoff sowie Christoph und Julia Imping, Geschäftsführer der Bäckerei stellen das neue Brot Stadtkrone vor. (Foto: Stadt Dorsten 2021)
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So kann Stadtmarketing gehen: Die Dorstener Bäckerei Imping hat in Kooperation mit dem Bürgerparkverein Maria Lindenhof ein Brot kreiert. Die Backware ist nach dem Bauwerk Stadtkrone, das in dem Bürgerpark steht, benannt. Nach Angaben der Stadt Dorsten gehen von jedem verkauften Produkt 25 Cent an den Verein. Erhältlich soll das Brot noch bis mindestens Ende des Jahres in allen 21 Fachgeschäften der Bäckerei Imping sein. Damit es sofort erkennbar ist, ziert es eine Backoblate mit dem Abbild der Stadtkrone. Auch weitere regionale Partner sind im Boot, so kommt das Roggenmehl von der Dorstener Mühle Mense.
Susann Seidemann übernimmt die Leitung der iba. (Foto: GHM 2021)
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Wie die Gesellschaft für Handwerksmessen (GHM) mitteilt, hat Cathleen Kabashi die Leitung der iba an Susann Seidemann übergeben. Kabashi übernimmt dagegen neue Aufgaben als Bereichsleiterin B2B Messen innerhalb der GHM. Seidemann blickt auf zehn Jahre Erfahrung in den Bereichen Sales, Marktanalyse, virtuelle Events und B2B- sowie B2C-Projektkoordination zurück. Zuletzt setzte sie im März 2021 die iba.Connecting Experts um.
Führen seit Januar 2021 die Familienbäckerei Kasses aus Thaya im Waldviertel: Lena (links) und Laura Kasses.
(Foto: Bäckerei Kasses 2021)
Schon lange bevor Wien für seine Brotkultur über die Landesgrenzen hinaus bekannt war, befand sich eine Bäckerei bereits auf eiserner Mission: Backwaren ohne Backmittel und in Premiumqualität in Österreichs Hauptstadt zu bringen. Die Rede ist von der Bäckerei Kasses aus Thaya. Die Seniorchefs Erich und Ingrid Kasses wurden für ihre Pionierarbeit 2004 mit dem Marktkieker ausgezeichnet. Bis heute beliefert der Familienbetrieb circa 40 Verkaufstellen in Wien. Darunter Delikatessengeschäfte, Direktabnehmer, Nahversorger wie Restaurants. Nun stand eine große Veränderung an. Lena und Laura Kasses haben den Betrieb übernommen. Und treten damit ein großes Erbe an.
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Technische Ofen-Innovationen erweitern das Backwaren-Spektrum. (Foto: Archiv DBZ Magazin)
Stikken- und Wagenöfen sind Sinnbilder der rollenden Beschickung. Doch sie haben mehr zu bieten als ein gutes Handling. Technische Innovationen erweitern ihr Backwaren-Spektrum. Per Knopfdruck geht es los. Im Gegensatz zum Etagenofen, bei dem es durchaus Modelle gibt, die manuell betrieben werden können, laufen die Backprogramme bei Stikken- und Wagenöfen meist rein automatisch ab. Häufig besteht der erste Schritt nach dem Einschießen darin, die richtige Menge Schwaden zu geben. Dabei sollte der Bäcker dar- auf achten, nicht zu wenig Dampf zu geben – das würde zu einer negativ beeinträchtigten Backwa- renqualität führen.
10. Erste Live-Veranstaltung der VDB LG Sachsen-Thüringen
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Die Landesgruppe Sachsen-Thüringen der Vereinigung der Backbranche (VDB) lädt für den 19. Mai 2021 um 14:00 Uhr zur ersten Live-Veranstaltung des Jahres ein. Die Landesgruppe fährt in den Osten Thüringens, zu dem mittelständischen Unternehmen Trima mit Sitz in Zeulenroda-Triebes. Das Unternehmen wurde ursprünglich im Jahre 1889 als Bäckereimaschinenfabrik gegründet und 1990 reprivatisiert. Heute beschäftigt Trima 120 Mitarbeiter und versteht sich als Spezialist für Maschinen und Anlagen zur Teigweiterverarbeitung in Handwerksbäckereien, insbesondere im Bereich Brot/Brötchen. Die Besichtigung findet unter Beachtung der Corona-Hygienebestimmungen des Betriebes statt.
Die Tagesordnungspunkte:
1. Begrüßung des Vorstandes, Rückblick 2020, Aktuelle Lage (Stiewen Hielscher)
2. Informationen aus dem VDB-Präsidium (André Bernatzky)
3. Vorstellung TRIMA Triebeser Maschinenbau GmbH
4. Rundgang durch die Produktion, Vorstellung der Maschinen zur Brot- und Brötchenaufarbeitung
5. Erfahrungsaustausch beim gemeinsamen Kaffeetrinken
Eine Anmeldung ist spätestens bis zum 17. Mai 2021 mit diesem Anmeldeformular möglich.
11. Kolloquium der VDB-Landesgruppe Österreich zum Thema green baking
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„Green baking in der neuen Realität” lautet der Tagungstitel des VDB-Kolloquiums der Landesgruppe Österreich. Vom 14. bis 15. Juni findet die Veranstaltung im Congress Schladming statt und umfasst die beiden Themenschwerpunkte „Nachhaltigkeit aus Sicht der backenden Branche” und die zukünftigen „Auswirkungen der Pandemie auf die Wirtschaft, die Gesellschaft und die Backwarenumsätze”. Das Kolloquium ist als Präsenzveranstaltung geplant und erfolgt unter einem Sicherheitskonzept, das zurzeit noch von zuständigen Behörden geprüft wird. Da eine Beschränkung der Teilnehmerzahl trotzdem unumgänglich ist, wird es einen Livestream geben, in dem sämtliche Vorträge übertragen werden.
Sie können sich hier für die Tagung anmelden.
Der Anmeldeschluss ist der 31. Mai 2021.
Impressum:
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Geschäftsführung Trond Patzphal, Henning Tau
Vorsitzender des Aufsichtsrats: Klaus Peter Weber
Register: Amtsgericht Osnabrück HRB 201221
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